Politik

"Wir wollen echten Schutz" Jazenjuk will Mauer an Grenze zu Russland

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Arseni Jazenjuk rechnet mit Kosten von 100 Millionen Euro.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ministerpräsident Jazenjuk will die Ukraine vor Eindringlingen aus Russland schützen. Seine Idee: eine rund 2000 Kilometer lange Mauer mit Minen und Stacheldraht. Zu jüngsten Kontakten auf höchster Ebene will dieser Plan nicht so recht passen.

Die ukrainische Regierung plant entlang der rund 2000 Kilometer langen Staatsgrenze zu Russland den Bau einer Mauer. "Wir wollen einen echten Schutz", sagte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk. Denkbar sei auch ein Elektrozaun mit Minen und Stacheldraht.

Das Projekt soll etwa 100 Millionen Euro kosten. In ihrem Kampf gegen prorussische Separatisten hat die Regierung in Kiew derzeit die Kontrolle über einen Teil der Grenze in der Ostukraine verloren. Die prowestliche Führung wirft Moskau vor, hier Nachschub für die Aufständischen einzuschleusen.

Vor dem Hintergrund des Konflikts sprach sich Jazenjuk auch dafür aus, Russland in der Militärdoktrin der Ukraine als Aggressor zu bezeichnen. "Es ist das einzige Land, das unsere territoriale Integrität bedroht", meinte er. Die Ukraine erwarte vom Nato-Gipfel in Wales diese Woche deutlichen Beistand. "Unser Ziel ist ein Sonderstatus in den Beziehungen zur Nato", sagte Jazenjuk.

Die Äußerungen Jazenjuks passen nicht zu den Ergebnissen, die ein Telefonat zwischen Präsident Petro Poroschenko und Wladimir Putin angeblich gebracht hat. Kurz vor dem Nato-Gipfel erreichten sie laut Kiew ein "gegenseitiges Verständnis über die Schritte, die für die Herstellung von Frieden unternommen werden".

Verwirrung stiftete die Aussage, es gebe eine dauerhafte Waffenruhe mit Russland. Der Kreml verwies später darauf, nicht Konfliktpartei zu sein. Die Ukraine relativierte daraufhin die Aussage über die getroffenen Vereinbarungen.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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