Nach Drohungen von Autonomen Joschka Fischer sagt Auftritt ab
30.03.2012, 12:49 Uhr
"Auch ein altes Schlachtross bleibt immer noch Schlachtross", sagt Fischer über sich selbst.
(Foto: picture alliance / dpa)
Für seine Schlagfertigkeit ist er genauso bekannt wie für seine Knurrigkeit. Doch es ist ruhig geworden um Joschka Fischer. Er arbeitet heute in der Wirtschaft, berät Energieversorger beim Bau einer Gas-Pipeline. Das ist nicht unumstritten. Einen Auftritt in der Schweiz sagt ehemalige Außenminister nach Drohungen aus der linksextremen Szene ab.
Der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer hat einen geplanten Auftritt in der Schweiz wegen Drohungen absagt. Wie eine Schweizer Nachrichtenagentur berichtet, hatte das "Antikapitalistische Bündnis Winterthur" angekündigt, den ehemaligen Grünen-Politiker zu vertreiben.
Im Internet forderten die Autonomen zu einer Demonstration gegen Fischer auf. "Kommt zahlreich und kreativ, mit Schuhen und Torten!", heißt es am Ende des Aufrufs. Das Bündnis kritisiert, dass Fischer inzwischen Mandate von Energie- und Ölkonzernen wahrnimmt. Auch werfen sie ihm seine Mitverantwortung an der Teilnahme Deutschlands am Kosovo-Krieg vor. Fischer sei "ein Sinnbild des gesellschaftlichen Rechtsrutsches der letzten Jahre".
Bedenken um seine Sicherheit habe Fischer Agentur sda nicht gehabt. "Auch ein altes Schlachtross bleibt immer noch Schlachtross", heißt es darin. Doch unter Polizeischutz über Nachhaltigkeit und eine bessere Welt zu sprechen - darauf hatte er keine Lust. Also wurde die Veranstaltung ersatzlos gestrichen.
Fischer ist heute als Berater für den Bau der Nabucco-Pipeline tätig, die Erdgas vom Kaspischen Meer in die EU transportieren soll.
Quelle: ntv.de, cro/dpa