Politik

Erfolg nach 40 Stunden Liegestreik Julia Timoschenko will Besuch

Julia Timoschenko will ihre Haftbedingungen nicht hinnehmen.

Julia Timoschenko will ihre Haftbedingungen nicht hinnehmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Obowohl sich der Gesundheitszustand von Julia Timoschenko durch ihre Aktion sehr verschlechtert, zwingt die ukrainische Oppositionsführerin mit einem Hunger- und Liegestreik die Gefängnisverwaltung ein Besuchsverbot wieder aufzuheben. Die Protestaktion im Krankenhaus dauerte mehr als 40 Stunden.

Die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko hat sich aus Protest gegen ein Besuchsverbot mehr als 40 Stunden lang auf den Fußboden ihrer Krankenstation gelegt. Die frühere Regierungschefin habe von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag in dieser Stellung ausgeharrt, um dagegen zu protestieren, dass einige Oppositionelle sie nicht in dem Krankenhaus im ostukrainischen Charkiw besuchen durften, sagte ihr Anwalt Olexandr Plachotniuk nach einem Besuch bei seiner Mandantin. Während der Protestaktion habe Timoschenko außerdem nichts gegessen.

Durch das lange Liegen habe sich Timoschenkos Gesundheitszustand "ernsthaft verschlechtert", sagte Plachotniuk. Die 51-jährige Oppositionsführerin sitzt derzeit wegen Amtsmissbrauchs während ihrer Zeit als Ministerpräsidentin eine siebenjährige Gefängnisstrafe ab. Das Urteil ist nach ihrer eigenen Meinung und nach Auffassung internationaler Beobachter politisch motiviert. Seit Mai wird Timoschenko wegen eines Bandscheibenvorfalls im Krankenhaus behandelt.

Nachdem die Gefängnisverwaltung am Freitag den Besuch von drei Oppositionellen bei Timoschenko verboten hatte, gab sie am Sonntag schließlich nach und sprach von einer Ausnahme-Erlaubnis.

Die Justizverwaltung hatte am Samstag ein Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie Timoschenko energisch ihr Recht auf den Empfang von Besuchern vertritt. Dabei legt die Kameraführung nahe, dass der Betrachter vor allem den Eindruck gewinnen soll, Timoschenko sei nicht so krank, wie sie selbst sagt. Die Ex-Regierungschefin schlägt immer wieder mit den Absätzen ihrer Schuhe gegen eine Tür. Sie sitzt die meiste Zeit auf einem Rollator, zeitweise steht sie aber auch.

Quelle: ntv.de, AFP

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