Politik

FPÖ-Chef zeigt antisemitisches Bild Justiz beschäftigt Facebook-Post

Heinz-Christian Strache weist den Vorwurf des Antisemitismus weit von sich.

Heinz-Christian Strache weist den Vorwurf des Antisemitismus weit von sich.

(Foto: picture alliance / dpa)

In Österreich sorgt ein Facebook-Posting von FPÖ-Chef Strache für Aufsehen. Es beinhaltet eine offen antisemitische Karikatur. Nun überlegt bereits die Justiz, ob sie einschreiten muss. Der Rechtspolitiker ist sich keiner Schuld bewusst und fühlt sich zu Unrecht beschuldigt. Er lehne Judenfeindlichkeit grundsätzlich ab.

Ein dicker Banker mit Hakennase und Davidstern auf den Manschettenknöpfen wird von einem Regierungsbeamten gefüttert, während eine magere Gestalt als Volk hungern muss: Der Chef der österreichischen Rechtspartei FPÖ, Heinz-Christian Strache, hat diese antisemitische Karikatur auf seine Facebook-Seite gestellt und damit Entsetzen im Alpenland ausgelöst.

Die Staatsanwaltschaft prüfe derzeit, ob sie Ermittlungen aufnehme, sagte ein Sprecher. Mit einer Entscheidung sei Anfang der kommenden Woche zu rechnen, hieß es. Ermittelt werde gegen Unbekannt, es sei nicht klar, wer die Bilddatei hochgeladen habe. Die Staatsanwaltschaft sei von Amts wegen aktiv geworden.

Die Israelitische Kultusgemeinde hatte die Zeichnung "ähnlich wie im damaligen 'Stürmer' in den 1930er- und 1940er-Jahren" verurteilt. "Der Stürmer" war ein antisemitisches Hetzblatt der Nationalsozialisten. Der Vorsitzende der Anti-Defamation League in New York, Abraham H. Foxman, sagte, die Aktion beweise, dass Strache seine antisemitische Haltung nicht abgelegt habe. "Nun verbreitet er das falsche Gerücht, dass Juden die Finanzwelt kontrollieren und Regierungen beeinflussen, um sich selbst auf Kosten von Nicht-Juden zu bereichern", fügte er hinzu. Der FPÖ-Chef sei eine Schande für die komplette österreichische Politik.

Der FPÖ-Chef hatte die Karikatur als Kritik an EU-Hilfen für Banken in der Euro-Krise im Internet veröffentlicht. Sie sei eine Bearbeitung einer Zeichnung aus den 60er-Jahren, die aber noch ohne Hakennase und ohne Davidsterne auskam, berichteten mehrere österreichische Medien.

Die FPÖ fühlt sich jedoch zu Unrecht an den Pranger gestellt und sieht in der Zeichnung keinen antisemitischen Bezug. Strache postete eine etwas entschärfte Version der Karikatur und schrieb dazu: "An all jene, welche dann auch noch Nasen einer Karikatur optisch nach ihrer Herkunft einzuteilen versuchen, sei gesagt, dass dies die zutiefst abzulehnende Form von Rassismus ist!" Er selbst lehne jedweden Antisemitismus vehement und grundsätzlich ab, so Strache.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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