Politik

Traurigste Meldung des Tages Kaczynski verpasst Sitzung

Der für 40.000 Euro auf eigene Faust zum EU-Gipfel angereiste polnische Präsident Lech Kaczynski hat den für ihn wichtigsten Termin versäumt: Er habe die Debatte des EU-Rats über die Kaukasus-Krise verpasst, räumte Kaczynski bei seiner Rückkehr nach Warschau vor Journalisten ein. Während der Diskussionen über das Klima habe der EU-Ratsvorsitzende, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, "plötzlich" das Kapitel geschlossen und die Diskussion über den Konflikt in Georgien eröffnet. Er sei da nicht mehr im Saal gewesen, sondern 150 Meter außerhalb des Gebäudes.

Regierungschef Donald Tusk habe ihn sofort über den Beginn der Debatte informiert, "wir sind gelaufen, aber es war zu spät". Die Debatte sei schon wieder vorbei gewesen. Kaczynski sagte, er habe die Sitzung verlassen, um sich mit seinen nächsten Mitarbeitern zu treffen, die für den Gipfel keine Akkreditierung bekommen hätten. Der konservative Präsident selbst war nur in letzter Minute mit einer VIP-Erlaubnis zugelassen worden.

Tusks liberale Regierung hatte den Staatschef zur unerwünschten Person beim Brüsseler Gipfel erklärt und ihm auch kein Flugzeug für die Reise zur Verfügung gestellt. In Polen ist die Regierung für die Außenpolitik zuständig, zudem sind Regierung und Präsident in der Behandlung des Kaukasus-Konflikts zerstritten. Kaczynski unterstützt Georgien und steht für einen harten Kurs gegenüber Russland. Die Beschlüsse des EU-Gipfels zu der Krise bezeichnete er als "weitgehend unzureichend".

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen