Ägyptische Armee "beschützt" Mursi Kairo erwartet "Marsch der Millionen"
12.07.2013, 07:49 Uhr
Die Muslimbrüder hatten versprochen, "wir geben unsere Seelen" für seine Rückkehr ins Amt.
(Foto: AP)
Ägyptens Islamisten rufen für heute zur Gegenwehr auf und wollen mit einem "Marsch der Millionen" die Rückkehr des gestürzten Präsidenten Mursi ins Präsidentenamt erreichen. Derweil teilt die Armee mit, sie halte Mursi "zu seinem eigenen Schutz und zur Sicherheit des Landes" fest.
Die Anhänger des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi haben für heute zu einem "Marsch der Millionen" auf die Hauptstadt Kairo aufgerufen. Mit der Massendemonstration wollen die Islamisten ihrer Forderung Nachdruck verleihen, Mursi wieder in sein Amt einzusetzen. Dabei werden Erinnerungen an den vergangenen Freitag wach, als es ebenfalls nach den Freitagsgebeten zu Ausschreitungen kam. Am darauffolgenden Montag kamen beim gewaltsamen Auseinandertreffen von Sicherheitskräften und Islamisten mehr als 50 Menschen ums Leben.
Angesichts der blutigen Unruhen und massenhaften Festnahmen mahnte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die ägyptischen Behörden zur Einhaltung der Menschenrechte. Er sei "tief besorgt" wegen fortgesetzter Festnahmen, sagte Ban nach einem Telefongespräch mit Ägyptens Außenminister Kamel Ali Amr. Er habe ihn an internationale Verpflichtungen erinnert und daran, dass Ägypten Versammlungs- und Redefreiheit garantieren müsse.
Armee "beschützt" Mursi
Es ist noch immer unklar, wo sich Mursi aufhält. Seit seinem Sturz am Mittwoch vor einer Woche wird er vom Militär an einem unbekannten Ort und ohne Anklage festgehalten. Ein Sprecher des ägyptischen Außenministeriums erklärte inzwischen, Mursi befinde sich "an einem sicheren Ort" und würde "in würdiger Weise" behandelt. "Zugleich ist es für seine eigene Sicherheit und die Sicherheit des Landes besser, ihn festzuhalten", fügte er hinzu.
Vor dem Umsturz in Ägypten hatten Millionen Menschen im ganzen Land gegen die Herrschaft Mursis demonstriert. Die Armeeführung begründete seine Entmachtung damit, dass Mursi zu Kompromissen unfähig gewesen sei und die Stabilität des Landes aufs Spiel gesetzt habe.
Quelle: ntv.de, dpa