Politik

Künast seit 100 Tagen Agrarministerin Kampf gegen MKS und BSE

Renate Künast ist seit drei Wochen Agrarministerin. Nach Ansicht von Umweltschützern hat die Grünenpolitikerin in der versprochenen ökologischen Wende in der Agrarpolitik noch keinen Durchbruch erreicht.

"Im Marathon zur Agrarwende hat Künast von den 44 Kilometern erst fünf zurückgelegt", sagte der Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes NABU, Gerd Billen. Er zeigte sich besorgt über den Boom von Anträgen für neue Schweine- und Putenmastbetriebe. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der Ansicht, dass die Wende zu einer neuen Agrarpolitik noch nicht gelungen sei. Nötig seien durchgreifende Agrarreformen in den nächsten Monaten. Denn sonst sei die Agrarwende am Ende, bevor sie überhaupt begonnen habe, sagte BUND-Chefin Angelika Zahrnt.

Künast erhalte für die Umstellung auf eine natur- und tiergerechte Landwirtschaft nicht die nötige Unterstützung im Kabinett, meinte der NABU-Geschäftsführer. Finanzminiser Hans Eichel (SPD) solle im Haushalt 2002 etwa 150 bis 200 Mio. DM dafür bereitstellen, forderte Billen. In der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz könnten nach Ansicht des BUND jährlich bis zu 1,2 Mrd. DM zu Gunsten einer neuen Landwirtschaft umgeschichtet werden.

Auch in ihrem eigenen Ministerium bekommt Künast nach Ansicht des nach Ansicht des NABU Gegenwind bei ihrem Plan, den Anteil des Ökolandbaus innerhalb von zehn Jahren von derzeit 2,5 Prozent auf 20 Prozent zu steigern. Es sei "keine gute Politik ", dieses erst vor drei Monaten formulierte Ziel jetzt schon aufzuweichen.

Quelle: ntv.de

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