RTL/ntv TrendbarometerKanzler Merz ist so unbeliebt wie Scholz an seinem Tiefpunkt
Die schwarz-rote Koalition kommt nicht vom Fleck - weder bei ihrem Rentenpaket noch bei ihrem Ansehen in der Bevölkerung. Die Werte der Parteien im RTL/ntv Trendbarometer sind wie zementiert. Bewegung gibt es nur beim Kanzler: permanent nach unten.
Die Koalitionsparteien ringen im Rentenstreit weiter miteinander und gehen mit ordentlich Druck in die vorletzte Plenarwoche des Jahres. Noch ist offen, ob die Regierungsparteien eine eigene Mehrheit für ihr Rentenpaket zusammenbekommen, das diese Woche im Bundestag verabschiedet werden soll. Im RTL/ntv Trendbarometer stagnieren CDU, CSU und SPD bei für sie nicht zufriedenstellenden Werten. Die Union liegt unverändert einen Prozentpunkt hinter der AfD als stärkster Kraft. Die Grünen liegen nach ihrem Bundesparteitag unverändert zwischen Linke und SPD. Der Bundeskanzler erreicht nach nur sechs Monaten im Amt das Beliebtheitstief seines Vorgängers Olaf Scholz.
Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge mit folgendem Ergebnis rechnen: AfD 26 Prozent (Bundestagswahl 23. Februar: 20,8 Prozent), CDU/CSU 25 Prozent (28,5 Prozent), SPD 14 Prozent (16,4 Prozent), Linke 11 Prozent (8,8 Prozent), Grüne 12 Prozent (11,6 Prozent).
Die FDP (4,3 Prozent) und das BSW (4,981 Prozent) kommen auf jeweils 3 Prozent und würden damit nicht in den Bundestag einziehen. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 26 Prozent weiterhin deutlich über dem Anteil der Nichtwähler bei der vergangenen Bundestagswahl (17,9 Prozent).
Die Zufriedenheit mit Bundeskanzler sinkt um einen weiteren Prozentpunkt auf nunmehr 22 Prozent. Das ist der schlechteste Wert, den Forsa bislang ermittelt hat für das RTL/ntv Trendbarometer. Amtsvorgänger Olaf Scholz war gegen Ende seiner Amtszeit zwar genauso unbeliebt. CDU-Chef Merz aber ist schon nach sechs Monaten im Amt bei nur noch 22 Prozent zufriedenen Befragten und 76 Prozent Unzufriedenen.
Vorgänger Olaf Scholz hat für so einen schwachen Wert mehr als zweieinhalb Amtsjahre gebraucht: In der zweiten Juli-Woche 2024 maß Forsa ebenfalls 76 Prozent unzufriedenen Befragte, aber mit 23 Prozent Zufriedenen sogar noch einen Punkt mehr für Scholz als Merz heute hat. Möglich, dass Scholz' Ansehen später in seiner Amtszeit noch niedriger war. Forsa hatte die Meinungen zum SPD-Kanzler danach nur noch in Relation zu seinen Herausforderern bei der folgenden Bundestagswahl abgefragt.
Nicht nur der Kanzler der Union kriselt, sondern auch das Ansehen von CDU und CSU: Nur noch 15 Prozent der Befragten nennen die Schwesterparteien bei der Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird. Das ist der für sie schwächste Wert seit eineinhalb Jahren. Die SPD legt um einen Prozentpunkt zu auf 6 Prozent, die Linke klettert um einen Punkt auf 5 Prozent. Weitere 2 Prozent der Befragten nennen eine der sonstigen Parteien. Wie in der Vorwochen nennen 54 Prozent keine Partei, der sie politische Kompetenz zutrauen.
Auch die Wirtschaftserwartungen verschlechtern sich im Vergleich zur Vorwoche deutlich: 63 Prozent, die mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den kommenden Jahren rechnen, sind ein Plus von 3 Punkten. Derweil sinkt der Anteil derjenigen, die mit einer Verbesserung rechnen, um einen Punkt auf 14 Prozent und gleichbleibende Verhältnisse erwarten nur noch 20 statt 23 Prozent.
Als wichtigste Themen nennen 50 Prozent der Befragten den Krieg in der Ukraine, gefolgt von der Lage der Bundesregierung mit 26 Prozent und der Debatte um eine Reform des Rentensystems mit 25 Prozent. Die wirtschaftliche Lage zählen 24 Prozent auf und 19 Prozent auch die US-Politik. Mit einstelligen Werten folgen der Nahe Osten (9 Prozent), Zuwanderung (7 Prozent), "Umwelt/Klima" (6 Prozent) und "Rechtsradikalismus/AfD" (4 Pozent).
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 25. November und 1. Dezember erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.
