Politik

Gräuel in bosnischen Gemeinden Karadzic in einem Punkt entlastet

Karadzic ist vieler Verbrechen angeklagt.

Karadzic ist vieler Verbrechen angeklagt.

(Foto: AP)

Eine richtige Entlastung ist es nicht für den früheren bosnischen Serbenführer Karadzic. Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verzichtet auf einen Anklagepunkt wegen Völkermords aus Mangel an Beweisen. Es bleiben aber noch genügend andere Verbrechen, derer der ehemalige Psychiater und Dichter angeklagt wird.

Der ehemalige bosnische Serbenführer ist in einem Punkt vom Vorwurf des Völkermords freigesprochen worden. Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ließ den Anklagepunkt des Völkermords in bosnischen Gemeinden fallen. Zehn weitere gegen den 67-Jährigen bleiben jedoch bestehen.

Das Gericht entschied, für die Einstufung von im Jahr 1992 in mehreren bosnischen Gemeinden verübten Gewalttaten als Völkermord gebe es keine ausreichenden Beweise. Damit entsprach das Haager Tribunal einem Antrag Karadzics auf Freispruch von allen Vorwürfen in nur einem Punkt.

Der frühere bosnische Serbenführer ist nun noch wegen Völkermords in der muslimischen Enklave Srebrenica angeklagt. Außerdem werden ihm in neun weiteren Anklagepunkten Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Bosnienkrieg der Jahre 1992 bis 1995 zur Last gelegt.

Karadzic muss sich seit Oktober 2009 vor dem Haager Tribunal verantworten. Er war im Juli 2008 in der serbischen Hauptstadt Belgrad gefasst worden, nachdem er sich 13 Jahre lang versteckt gehalten hatte. Vor zwei Wochen forderte Karadzic in Den Haag seinen Freispruch in allen elf Anklagepunkten.

Insgesamt starben im Bosnienkrieg etwa 100.000 Menschen. Rund 2,2 Millionen weitere Menschen wurden obdachlos. Allein bei dem als Völkermord eingestuften vom Juli 1995 wurden etwa 8000 muslimische Jungen und Männer verschleppt und getötet.

Quelle: ntv.de, AFP

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