Politik

Afghanistan steht vor dem Wechsel Karsai kündigt Rückzug an

Hamid Karsai beendet alle Spekulationen um eine dritte Amtszeit. Im April 2014 zieht sich der afghanische Präsident definitiv zurück, wie er nun klarstellt. Auf seinen Nachfolger warten zahllose offene Baustellen.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Afghanistans Präsident Hamid Karsai will nach der Wahl im April 2014 in den politischen Ruhestand gehen. "Ich bin erschöpft", sagte der Staats- und Regierungschef in der indischen Hauptstadt Neu Delhi. "Ich möchte in Rente gehen", kündigte Karsai an. Seit Ende 2001 ist er im Amt.

Mit einer dritten Amtszeit würde er außerdem sein "politisches Vermächtnis zunichtemachen", befand der 55-Jährige und widersprach damit erneut Spekulationen, er könnte entgegen der Verfassung eine dritte Amtszeit anstreben. Die afghanische Verfassung erlaubt nur zwei Amtsperioden. Unter keinen Umständen werde er länger an der Macht bleiben, betonte Karsai.

Terror an der Tagesordnung

Seinem Nachfolger wird Karsai ein Land in noch immer höchst instabilen Verhältnissen hinterlassen. Ende 2014 läuft der derzeitige Kampfeinsatz der Nato-Truppen aus. Auch die Bundeswehr wird sich weitgehend aus Afghanistan zurückziehen. Deutschland will aber weiterhin bei der Ausbildung der afghanischen Armee helfen, die Bundesregierung will dazu ab 2015 bis zu 800 Soldaten zur Verfügung stellen.

Erst am vergangenen Wochenende waren Bundeswehrsoldaten im Polizeihauptquartier des Distriktes Char Darah, etwa zehn Kilometer südwestlich von Kundus, unter Beschuss geraten. Aufständische hatten mit Handwaffen und Mörsern auf die Soldaten gezielt, es gab aber keine Verletzten. Montag gab es hingegen erneut einen Selbstmordanschlag: In der Provinz Baghlan riss ein Attentäter in Polizeiuniform 14 Menschen in den Tod. Zuletzt hatten sich die Sicherheitsprobleme verschärft, auch ein deutscher Elitesoldat ist Anfang des Monats getötet worden.

Quelle: ntv.de, jtw/dpa

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