Manche Tunnel funktionieren noch Kassam-Brigaden dringen nach Israel ein
21.07.2014, 10:05 Uhr
Die Tunnel aus Gaza nach Israel will die Armee zerstören. Doch noch immer dringen Hamas-Kämpfer über sie auf israelisches Gebiet.
(Foto: imago/Xinhua)
Hamas-Kämpfer und israelische Soldaten liefern sich weiter Gefechte im Gazastreifen. Die Armee tötet knapp ein Dutzend Palästinenser, die durch einen der Tunnel nach Israel kommen. Israelische Dorfbewohner sollen deshalb ihre Häuser nicht verlassen.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben "mehr als zehn" militante Palästinenser aus dem Gazastreifen getötet, die illegal nach Israel eingedrungen seien. Die "Terroristen" aus den Reihen der radikalislamischen Hamas seien über zwei Tunnel vom nördlichen Gazastreifen aus nach Israel gelangt und von israelischen Streitkräften erschossen worden, teilte Armeesprecher Peter Lerner über Twitter mit.
Mehrere israelische Dörfer entlang der Grenze zum Gazastreifen wurden am Morgen in Alarmbereitschaft versetzt, wie das Militärradio berichtete. Anwohner sollten ihre Häuser nicht mehr verlassen, aus Sicherheitsgründen dürften aber keine Details zum Grund der Warnung veröffentlicht werden. In der Vergangenheit waren derartige Sicherheitswarnungen meist dann erlassen worden, wenn Palästinenser aus dem Gazastreifen nach Israel einzudringen versuchten, etwa über Tunnel.
Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas, erklärten in einer Stellungnahme, sie hätten eine Operation "hinter feindlichen Linien" nördlich des Gazastreifens durchgeführt. Dabei sei ein Geländewagen des israelischen Militärs aus Rache für das "Massaker von Schudschaijja" zerstört worden. Die Gefechte zwischen beiden Seiten halten an.
Im östlich von Gaza gelegenen Vorort Schudschaijja waren am Sonntag infolge der israelischen Militäroffensive auf die Küstenenklave nach palästinensischen Angaben mehr als 70 Menschen getötet worden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte "die grauenvolle Aktion" der Armee und mahnte den konsequenten Schutz von Zivilisten an.
Zwei US-Bürger unter Getöteten
Auf israelischer Seite starben 18 Soldaten. US-Medien berichten, dass auch zwei US-Bürger unter den Getöteten sind. Das Außenministerium in Washington bestätigte, dass die US-Bürger Max Steinberg und Sean Carmeli im Gazastreifen gestorben seien. Angaben zu den Todesumständen oder der Tätigkeit der beiden machte das Ministerium nicht.
Der "Los Angeles Times" zufolge dienten die 21 und 24 Jahre alten Männer in der Brigade Golani der israelischen Armee. Das "Jewish Journal of Greater Los Angeles" berichtet, Steinberg habe seit Ende des Jahres 2012 als Scharfschütze für die Brigade gearbeitet.
Quelle: ntv.de, nsc/AFP