Politik

Wer übernimmt City-BKK-Kunden? Kassen beraten Notfallplan

Die Pleite der City BKK beschäftigt einen eigens einberufenen Krisenstab der Krankenkassen. Das Gremium soll vereinbaren, wie ein Teil der ehemaligen Versicherten möglichst gleichmäßig auf andere Kassen verteilt werden können. Zuvor hatten sich Meldungen über Abweisungen der City-BKK-Kunden gehäuft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach Informationen des NDR kommt an diesem Donnerstag in Berlin ein Krisenstab der Krankenkassen zusammen. Im Mittelpunkt stehe die bevorstehende Schließung der City BKK, es werde aber auch über eine Quoten-Regelung beraten. Sie soll einen Teil der Versicherten gleichmäßig auf alle Kassen verteilen. Dabei geht es dem Bericht zufolge um die Versicherten der City BKK, die sich nicht selbst um den Wechsel in eine neue Krankenkasse kümmern wollen oder können. Dies gelte zum Beispiel für pflegebedürftige Menschen in Heimen - geschätzt 10.000 der knapp 170.000 Mitglieder bei der City BKK.

In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass die vorwiegend in Hamburg und Berlin lebenden Mitglieder der Pleite-Kasse teils erhebliche Schwierigkeiten beim Wechsel haben. So wurden viele Menschen von anderen Kassen mit fadenscheinigen Argumenten abgewiesen, obwohl sie jede gesetzliche Kasse aufnehmen muss. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat den Kassen deshalb bereits mit Konsequenzen gedroht.

80.000 Berliner kassenlos

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat nach eigenen Angaben bislang rund 13.000 Versicherte der insolventen City BKK aufgenommen. Ein großer Teil davon seien Berliner, berichtete TK-Sprecher Marcus Dräger. "Wir wimmeln niemanden ab." Es habe in der TK von Anfang an die klare Arbeitsanweisung gegeben, dass die bisherigen City-BKK-Versicherten "genauso behandelt werden wie jeder andere auch".

Zuletzt häuften sich Berichte, wonach Kassen mit Tricks versucht hätten, vor allem ältere Menschen von einem Aufnahmeantrag abzuhalten. Die City BKK wird zum 1. Juli geschlossen, allein in Berlin brauchen rund 80.000 Menschen einen neuen Versicherungsschutz. Die TK gehört zu den größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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