"Konzertierte Aktion" gefordert Kassen weiter defizitär
05.06.2002, 13:48 UhrDie Kassen sind weiter im Minus: Das Defizit in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) belief sich im ersten Quartal 2002 auf 0,86 Mrd. Euro.
Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag diese Zahl noch bei 1,14 Mrd. Dies teilte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in Berlin mit. In den alten Bundesländern ergab sich ein Defizit in den ersten drei Monaten dieses Jahres von 0,98 Mrd. Euro, in den neuen Ländern dagegen ein Überschuss von 110 Mio. Die Ostkassen bekommen aus dem Westen Ausgleichszahlungen.
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Horst Seehofer, bezeichnete die Finanzentwicklung der GKV als Besorgnis erregend. Er forderte die Ministerin auf, umgehend eine "konzertierte Aktion im Gesundheitswesen" einzuberufen. Schmidt wies dies zurück. Es sei keine Notsituation.
Beitragserhöhungen möglich
Angesichts dramatisch steigender Kosten für Arzneimittel stehen möglicherweise schon in wenigen Monaten spürbare Erhöhungen bei den Krankenkassenbeiträgen an. "Wenn das Schiff so weiter läuft, wie es jetzt Fahrt aufgenommen hat, müssen sich die gesetzlichen Krankenkassen am Ende des Jahres sehr intensiv mit Beitragserhöhungen auseinander setzen", sagte der Vorstandschef der Kaufmännischen Krankenkasse KKH, Ingo Kailuweit.
Quelle: ntv.de