Politik

Ex-Präsidenten droht lange Haftstrafe Katzav kämpft in letzter Instanz

Dem ehemaligen israelischen Präsidenten Katzav drohen sieben Jahre Haft. Zu dieser Strafe wurde er wegen Vergewaltigung verurteilt. Nun wird der Prozess vor dem Obersten Gericht in Jerusalem neu aufgerollt. Katzavs Anwälte könnten eine sexuelle Beziehung in gegenseitigem Einverständnis einräumen. Bislang hatte er alle Vorwürfe bestritten.

Der wegen Vergewaltigung verurteilte israelische Ex-Präsident Mosche Katzav kämpft in letzter Instanz um seine Freiheit: Vor dem Obersten Gericht in Jerusalem hat das Berufungsverfahren gegen den 65-Jährigen begonnen.

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(Foto: AP)

Der ehemalige Präsident sollte ursprünglich schon am 8. Mai ins Gefängnis gehen. Das Gericht erlaubte jedoch einen Aufschub der Haftstrafe bis zu dem Berufungsprozess. Diese Entscheidung stieß auf starke öffentliche Kritik.

Katzavs Verteidiger Avigdor Feldman warf der zentralen Klägerin A. Lügen und widersprüchliche Aussagen vor. Der Rechtsanwalt sagte zudem, es bestehe auch die Möglichkeit, dass zwischen dem ehemaligen Präsidenten und der Frau "ein intimes Verhältnis mit sexuellen Beziehungen" in gegenseitigem Einverständnis bestand, wie das Nachrichtenportal "ynet" berichtete.

Bis zu fünf Verhandlungstage

Bislang hatte Katzav allerdings jeglichen Sex mit den Klägerinnen bestritten. Der Vater von fünf Kindern und mehrfache Großvater betonte stets seine Unschuld und präsentierte sich als Opfer einer Hexenjagd. Das Oberste Gericht hat für die Beratungen drei bis fünf Verhandlungstage eingeplant. Es will erneut am Mittwoch und Donnerstag tagen, mit einer möglichen Verlängerung um zwei Tage in der kommenden Woche.

Das Tel Aviver Bezirksgericht hatte Katzav im Dezember der Vergewaltigung zweier Mitarbeiterinnen und sexueller Belästigung einer Dritten für schuldig befunden. Die Sexualstraftaten fallen in Katzavs Amtszeiten als Tourismusminister von 1996 bis 1999 sowie als Präsident von 2000 bis 2007. Katzav ist der erste Präsident in Israels Geschichte, der angeklagt und zu einer Haftstrafe verurteilt wurde.

Quelle: ntv.de, dpa

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