Falke Cheney ganz zahm Kein Alleingang der USA
30.08.2002, 15:34 UhrUS-Vizepräsident Richard Cheney hat vor Kriegsveteranen in San Antonio bekräftigt, dass Iraks Staatschef Saddam Hussein abgelöst werden müsse. Cheney relativierte allerdings eine Aussage von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Rumsfeld hatte erklärt, die Vereinigten Staaten könnten auch ohne Partner angreifen. Cheney hingegen sagte, dass die USA im Krieg gegen den Terrorismus und seine staatlichen Förderer keinen Alleingang wollten.
"Jetzt und in der Zukunft werden die USA eng mit der globalen Koalition zusammenarbeiten, um Terroristen und ihren staatlichen Sponsoren das Material, die Technologie und die Kenntnisse zu verweigern, die ihnen den Einsatz von Massenvernichtungswaffen erlauben würden", sagte Cheney. Er wisse, dass US-Präsident George W. Bush "vorsichtig und besonnen alle möglichen Optionen erörtern und weithin unseren Kongress und unsere Freunde in aller Welt konsultieren wird, ehe er über das Vorgehen entscheidet".
Wie in seiner Aufsehen erregenden Rede vom Montag stellte Cheney aber auch klar, dass die Risiken des Nichtstuns größer seien als die des Handelns. Abschreckung und Eindämmung seien keine geeigneten Mittel gegen den Irak. Er sei davon überzeugt, dass Bagdad "recht bald" im Besitz von Nuklearwaffen sein könnte.
US-Außenminister Colin Powell versuchte unterdessen, die europäischen Verbündeten in Telefongesprächen von der amerikanischen Irak-Politik zu überzeugen.
Am Donnerstag hatte UN-Generalsekretär Kofi Annan auf die jüngsten Drohungen der USA reagiert. Nur der Weltsicherheitsrat könne über die Rechtmäßigkeit einer Militäraktion entscheiden, ließ er über seinen Sprecher Fred Eckhard verlautbaren. Der Weltsicherheitsrat allein könne seine eigenen Resolutionen interpretieren. Das gelte auch für die Irak-Resolution von 1991.
Quelle: ntv.de