Politik

Fehlalarm im Schloss Bellevue? Kein Sprengstoff in Brief an Gauck gefunden

Schloss Bellevue in Berlin, Amtssitz des Bundespräsidenten.

Schloss Bellevue in Berlin, Amtssitz des Bundespräsidenten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Aufregung ist zunächst gewaltig: Beim Routinecheck einer Postsendung für Bundespräsident Gauck springt der Alarm an. Spezialkräfte rücken an und zerstören den Brief mit einer gezielten Sprengung. Stunden später stellt sich heraus: Um eine Briefbombe handelt es sich nicht.

Joachim Gauck hielt sich laut seinem Sprecher nicht an seinem Amtssitz in Berlin auf.

Joachim Gauck hielt sich laut seinem Sprecher nicht an seinem Amtssitz in Berlin auf.

(Foto: REUTERS)

Der Verdacht auf Sprengstoff in einem Brief an Bundespräsident Joachim Gauck hat sich nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden nicht bestätigt. Dies ergaben die Ermittlungen des Bundeskriminalamtes, wie eine Ministeriumssprecherin mitteilte. Sicherheitsbeamte hatten den verdächtigen Brief an Gauck am Vormittag entdeckt. Eine Spezialeinheit sprengte die Sendung im Park von Schloss Bellevue. Zunächst hieß es vom Bundeskriminalamt, dass sich Sprengstoff in dem Brief befunden habe.

Offenbar löste ein Röntgentest in der Poststelle des Bundespräsidialamtes aber fälschlicherweise Alarm aus. Aus Sicherheitsgründen ist der Brief daraufhin gesprengt worden. Erste Informationen, dass es sich bei dem Pulver in dem Umschlag um die hochexplosive Substanz HMTD gehandelt habe, bestätigten sich nach ersten Tests nicht. Ob der Brief andere womöglich gefährliche Substanzen enthielt, war zunächst nicht bekannt.

Absender vielleicht von Giftbriefen in USA inspiriert

Ein vergleichbarer Zwischenfall im Präsidialamt ist nicht bekannt. Im Herbst 2010 wurde aber im Kanzleramt eine Paketbombe sichergestellt. Zuletzt hatte in den USA mutmaßlich ein inzwischen festgenommener Mann Giftbriefe an Präsident Barack Obama und einen Senator verschickt. Sie waren mit dem Pflanzengift Ricin präpariert, richteten aber keinen Schaden an. Dass es sich in Berlin womöglich um einen Nachahmungstäter handelte, schlossen die Behörden zunächst nicht aus.

Ob Anschlag oder nicht - wie ein Sprecher des Präsidialamtes mitteilte, bestand für den Bundespräsidenten zu keiner Zeit Gefahr. Gauck hielt sich nicht in seinem Berliner Amtssitz auf, als der Brief einging.

Quelle: ntv.de, dpa

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