Politik

"Hypersensible Dienste" Kein Terrorist in Mönchengladbach

Fehlalarm in Mönchengladbach. Die Festnahme eines angeblichen Terroristen entpuppte sich als Ermittlungspanne. "Wir haben nicht den geringsten Hinweis auf eine Verbindung mit dem Terror-Netzwerk von bin Laden", sagte Staatsschutz-Leiter Georg Schubert am Sonntag. Der im Ruhrgebiet lebende Mann befinde sich aber weiter in Polizeigewahrsam.

Der 27-jährige Libanese war im Dorint-Hotel in Mönchengladbach unter dem Verdacht verhaftet worden, Mitglied in der El-Kaida-Organisation von Osama bin Laden zu sein.

Die Festnahme gehe auf einen Hinweis des Bundeskriminalamts zurück, so Schubert. Der Mann sei unbewaffnet gewesen und habe keinen Widerstand geleistet. Er habe einen gefälschten italienischen Pass sowie mehrere tausend Euro in verschiedenen Währungen bei sich gehabt.

Der vorbestrafte Libanese befand sich nach den Worten von Oberstaatsanwalt Hans Jürgen Vitz am späten Sonntagnachmittag noch in Polizeigewahrsam. Am Montagmorgen werde entschieden, ob Haftbefehl gegen ihn erlassen werde. Bislang werde dem Mann vorgeworfen, falsche Ausweispapiere benutzt zu haben. Weiter wurde bekannt, dass der 27-Jährige wegen gefährlicher Körperverletzung eine mehrjährige Haftstrafe verbüßt hatte.

"Dienste sind hypersensibel"

"Es gibt einen erheblichen kriminellen Hintergrund", sagte ein Sprecher der Polizei. Staatsschützer Schubert räumte Unbehagen über den nächtlichen Großeinsatz der Polizei mit rund 100 Beamten ein. Polizei-Einsatzleiter Jürgen Möller rechtfertigte die Razzia mit den Worten: "Die Dienste sind zurzeit hypersensibel." Es sei eine Gratwanderung, solche Hinweise zu bewerten. "Wir haben uns für den Einsatz entschieden."

Das BKA habe am Samstag telefonisch den Hinweis gegeben, ein Mann Namens Mario Bertoldi werde sich möglicherweise mit zwei weiteren Personen in einem Hotel in der Innenstadt von Mönchengladbach treffen, so Möller. "Wir hatten den Hinweis, dass diese Personen Straftaten bereden wollten oder vorbereiten." Nach den beiden anderen Personen werde noch gesucht.

Quelle: ntv.de

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