Politik

Angebot der Telekom Keine Annäherung

Die Tarifverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten der Deutschen Telekom haben am Montag zu keiner Einigung geführt. Die Große Tarifkommission werde nun am Mittwoch entscheiden, ob auf der Basis des Telekom-Angebots Ende Juni weiter verhandelt wird, sagte ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Die Gewerkschaft fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt.

Die Telekom hatte am Montag ein Tarifangebot über die Dauer von 24 Monaten vorgelegt. Danach sind Lohn- und Gehaltserhöhungen in zwei Stufen vorgesehen. Nach Berechnungen von ver.di beläuft sich die Offerte auf etwa 3,1 Prozent. Die Bewertung sei jedoch schwierig, da es sich um ein kompliziertes Angebotspaket handele, sagte ein Gewerkschaftssprecher.

Die Unternehmensführung der Telekom erklärte, sie habe eine Erhöhung der Entgelte um 3,8 Prozent ab 1. Juli 2002 und um weitere drei Prozent ab 1. Mai 2003 angeboten. Der Tarifvertrag solle bis 30. April 2004 gelten.

Parallel zu den neuen Tarifgesprächen übte ver.di heute mit Warnstreiks bei der Telekom Druck auf den Arbeitgeber aus. Bundesweit beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft etwa 7.500 Beschäftigte an den vorübergehenden Arbeitsniederlegungen. Zudem demonstrierten rund 1.700 Gewerkschaftsmitglieder am Verhandlungsort in Bonn. Wie in anderen Branchen auch verlangt ver.di für die Telekom-Mitarbeiter 6,5 Prozent mehr Lohn.

Warnstreiks bei der Post in NRW

In Münster begann unterdessen die dritte Verhandlungsrunde im Tarifstreit bei der Post. In Nordrhein-Westfalen haben bereits mehrere hundert Briefzusteller die Arbeit niedergelegt. Sie folgten damit einem Streikaufruf ver.dis vor den am Nachmittag aufgenommenen Tarifverhandlungen. ver.di geht davon aus, dass sich etwa 700 Postbedienstete an dem Warnstreik beteiligen. Betroffen sind u.a. die Städte Bochum, Düsseldorf, Münster und Köln.

Die Gewerkschaft fordert von der Deutschen Post und der Deutschen Telekom 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Deutsche Post AG kündigte für heute einen Kompromissvorschlag an. Von Seiten ver.dis hieß es, man setze auf eine rasche Übereinkunft.

Auch bei Versicherungen und Banken will ver.di die Aktionen und Arbeitskämpfe ausdehnen. "Wenn beim nächsten Verhandlungstermin für die Banken am 13. Juni kein Angebot auf den Tisch kommt, werden wir auch hier Urabstimmungen durchführen ", kündigte Verhandlungsführer Hinrich Feddersen an.

Quelle: ntv.de

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