Politik

Streik am Bau Keine Einigung in Sicht

Im Tarifkonflikt der deutschen Bauwirtschaft ist ein Durchbruch nicht in Sicht. Die ersten Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt nach Beginn der bundesweiten Streiks brachten bis zum späten Montagabend kein Ergebnis. Beide Seiten bezeichneten die Gespräche als „sehr zäh“.

"Wir rechnen nicht mehr mit einer Einigung", sagte IG BAU-Sprecher Michael Knoche am Montagabend in Wiesbaden. Die Gespräche seien in Detailfragen festgefahren. Ein neues Lohnangebot habe es bislang nicht gegeben. Eine Nachtsitzung sei deshalb eher unwahrscheinlich. Für Dienstag kündigte die Gewerkschaft bereits weitere Streiks an.

Auf beiden Seiten hatte vor Beginn der Gespräche an einem geheimen Ort noch Optimismus geherrscht. Die Bereitschaft, sich zu einigen sei vorhanden, hieß es einhellig. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Thomas Bauer, sagte der „Bild“-Zeitung: „Ich bin überzeugt, dass wir eine Einigung finden, mit der alle Bauarbeiter leben können.“

Verbandsprecher Heiko Stiepelmann sagte, die Arbeitgeber hätten wiederholt deutlich gemacht, dass das Lohangebot von drei Prozent ab September nicht das letzte Wort sei: „Wir haben immer gesagt , da ist noch was drin.“ Man sei guten Mutes, noch am Montag zu einem Ergebnis zu kommen.

Die IG BAU hat die Streiks unterdessen nochmals ausgeweitet. Mit Beginn der Frühschicht traten am Montag mehr als 30.000 Beschäftigte auf 2.463 Baustellen in den Ausstand. Damit seien gegenüber Freitag etwa 950 Baustellen und rund 10.000 Bauarbeiter neu in den Arbeitskampf einbezogen, teilte die Streikleitung mit.

Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent. Die Arbeitgeber hatten zuletzt Tarifanhebungen um drei Prozent ab September und weitere 2,1 Prozent ab 1. April 2003 angeboten. Nach Berechnungen der Gewerkschaft entspricht das Angebot im ersten Jahr wegen mehrerer Nullmonate aber lediglich einer realen Erhöhung um 1,75 Prozent.

Quelle: ntv.de

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