UN können sich nicht einigen Keine Schweigeminute für Kim
23.12.2011, 08:38 UhrDie UN-Vollversammlung ist dafür bekannt, nicht immer mit einer Stimme zu sprechen. Selten gelingt es, die 193 Mitgliedstaaten unter einen Hut zu bringen. So scheitert auch das Vorhaben, eine Schweigeminute für den verstorbenen Kim Jong Il einzulegen. Ein Drittel der Staaten trauert trotzdem.
Die UN-Vollversammlung hat sich nicht auf eine Schweigeminute für den verstorbenen nordkoreanischen Machthaber verständigen können. Die Delegationen der USA, Japans und mehrerer europäischer Staaten, darunter Deutschland, lehnten es ab, dem kommunistischen Führer eine formelle Ehrung zu erweisen.
Der Präsident der UN-Vollversammlung, Nassir Abdulasis el Nasser, hatte die Aktion als "protokollarischen Akt" bezeichnet. An der Würdigung Kims nahm letztlich aber lediglich ein knappes Drittel der 193 Mitgliedstaaten teil. Kim sei "zweifellos für den Tod zehntausender Menschen verantwortlich", begründete ein westlicher Diplomat den Boykott. "Das ist kein Vorbild für die UNO", erklärte er.
Kim war am Samstag an einem Herzinfarkt gestorben, sein Tod wurde jedoch erst zwei Tage später bekannt gegeben. In Nordkorea wird sein Tod seither in betrauert. International war Kim äußerst umstritten. Insbesondere das Atomprogramm des weitgehend isolierten Landes sorgt für Unruhe.
Quelle: ntv.de, AFP