Forderung von Verteidigungsexperte "Keine modernen Leopard 2 nach Polen"
02.03.2015, 02:35 Uhr
Leopard 2, Variante A6: Mehr dieser "modernen Kampfpanzer" will SPD-Verteidigungsexperte Arnold in der Bundeswehr behalten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zur Zeit des Kalten Krieges verfügt die Bundeswehr über mehrere Tausend Kampfpanzer. 225 "Leo 2" sollen nach der Bundeswehrreform übrig bleiben. Das sei deutlich zu wenig modernes Großgerät, heißt es nun aus der SPD.
Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise warnt die SPD davor, weitere moderne "Leopard"-Kampfpanzer an Polen abzugeben. Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold forderte in der "Süddeutschen Zeitung", die verbliebenen Kampfpanzer "in der modernisierbaren Variante" sollten "unbedingt bei der Bundeswehr verbleiben". Es müsse "zusammen mit Polen und dem Hersteller eine schnelle Lösung gesucht werden".
Hintergrund ist die Ankündigung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), weniger Kampfpanzer auszumustern als ursprünglich geplant. Am Ende sollen von mehreren Tausend aus der Zeit des Kalten Krieges nun doch mehr übrig bleiben als die laut Bundeswehrreform vorgesehenen 225 "Leopard 2".
"A4 nicht mehr modernisierbar"
Arnold bezieht sich auf die "Leopard 2"-Varianten A5 bis A7, die im Heer genutzt werden. Einem der "Süddeutschen Zeitung" vorliegenden vertraulichen Dokument aus dem Verteidigungsministerium zufolge wurden Ende vergangenen Jahres im Bestandsnachweis der Bundeswehr lediglich noch 287 Kampfpanzer dieser Varianten geführt. Davon waren dem Dokument zufolge 42 zur "Abgabe an Polen" vorgesehen, davon 14 noch im vergangenen Jahr. Weitere elf waren zur Ersatzteilgewinnung vorgesehen, acht befanden sich "in Zuständigkeit" des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, ein Exemplar befand sich "im serienfernen Konstruktionsstand" beim Hersteller. Zudem waren bis zu 23 Panzer bis Mitte 2016 zur Umrüstung vorgesehen.
Dem vom Parlamentarischen Staatssekretär Markus Grübel (CDU) unterzeichneten Dokument zufolge gab es Anfang Dezember außerdem noch 78 Exemplare der älteren Variante A4, die im Heer nicht mehr genutzt wird. Darüber hinaus heißt es in dem Dokument, derzeit seien keine Leopard 2 "im Depot eingelagert, die voll einsatzfähig sind". Arnold sprach sich dagegen aus, in die veralteten Modelle zu investieren: "Die Variante A4 bringt uns nicht weiter. Man kann sie im Prinzip nicht mehr modernisieren."
Quelle: ntv.de, bad