Kampf gegen Kurden im Nordirak Keine sofortige Offensive
21.10.2007, 12:23 UhrDie Türkei will trotz der jüngsten Gefechte mit der PKK zunächst keine grenzüberschreitende Offensive gegen kurdische Rebellen im Irak starten. Es müsse nicht zwingend eine sofortige Reaktion auf die Angriffe auf türkische Soldaten geben, erklärte Verteidigungsminister Vecdi Gönül nach Gesprächen mit seinem US-Kollegen Robert Gates in Kiew. Das türkische Militär plane zwar grundsätzlich einen solchen Einsatz. Dieser solle aber bevorzugt gemeinsam mit den USA durchgeführt werden.
Gates betonte, vor einer größeren Militäroperation müssten zunächst ausreichend Geheimdienstinformationen gesammelt werden, um gezielt gegen die Verstecke der Rebellen vorgehen zu können. "Eine große Truppe ohne genaue Ziele zu entsenden, kann leicht zu hohen Kollateralschäden führen", sagte Gates.
Neue Angriffe
Bei den Gefechten am Sonntag an der Grenze zum Irak hatten Mitglieder der Separatistenorganisation PKK mindestens zwölf türkische Soldaten getötet und 16 weitere verwundet. 32 Rebellen kamen ums Leben, wie der Generalstab der Türkei mitteilte. Die Aufständischen hätten zudem "viele Geiseln" unter türkischen Soldaten genommen, meldete die PKK-freundliche Nachrichtenagentur Firat.
Irak will keine PKK-Kämpfer
Derweil hat das irakische Parlament die PKK-Kämpfer zum Verlassen des Landes aufgefordert. Parlamentspräsident Mahmud al-Maschhadani sagte nach einer kurzfristig einberufenen Sitzung zu den Spannungen an der irakisch-türkischen Grenze: "Wir verurteilen die Angriffe gegen benachbarte Staaten."
Das Gebiet im Nordirak, in dem sich nach türkischen Schätzungen 3500 PKK-Kämpfer verschanzt haben sollen, liegt im kurdischen Autonomiegebiet.
Quelle: ntv.de