Politik

Europhiler US-Außenminister in Berlin Kerry spürt Verbundenheit

Kerry befindet sich auf einer elftägigen Antrittsreise.

Kerry befindet sich auf einer elftägigen Antrittsreise.

(Foto: dpa)

Seit Anfang des Monats ist John Kerry als neuer US-Außenminister im Amt. Zum besseren Kennenlernen führt er politische Gespräche in Berlin. Vorher aber spricht er mit Jugendlichen und macht deutlich, dass ihm die transatlantischen Beziehungen Herzensangelegenheit sind.

Der neue US-Außenminister John Kerry hat sich zum Auftakt seines Deutschland-Besuchs für eine weitere Stärkung der transatlantischen Beziehungen ausgesprochen. "Wir sind enger miteinander verbunden als je zuvor", sagte Kerry bei einer Diskussionsrunde mit Jugendlichen in Berlin. Die USA und Europa zusammen hätten "riesige Möglichkeiten", gerade auch auf wirtschaftlichem Gebiet. Im Sommer sollen die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen EU und USA beginnen.

Vor Kerrys Besuch sagte der CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz, er erhoffe sich davon Fortschritte bei der Schaffung einer Freihandelszone. "Jetzt scheint Schwung in die Sache zu kommen", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag im Bayerischen Rundfunk. Eine solche Freihandelszone von EU und USA sei gut für beide Seiten. Experten gingen bei einer wirksamen Freihandelszone von etwa zwei Prozent Wachstum für Europa und die USA aus.

US-Präsident Barack Obama hatte Mitte Februar die Aufnahme offizieller Verhandlungen mit der EU über ein umfassendes Handelsabkommen angekündigt. Beide Seiten erhoffen sich durch den Wegfall von Handelsbarrieren Wachstumsimpulse für ihre schwächelnden Wirtschaften. Bei einem erfolgreichen Abschluss würde sich über den Atlantik die größte Freihandelszone der Welt spannen.

In Sicherheitsfragen sieht Polenz die alleinige Vorherrschaft der USA am Ende. "Die Zeiten einer unipolaren Welt mit den Amerikanern als einzig verbliebene Supermacht sind zu Ende", sagte der CDU-Politiker. Eine "multipolare Welt" sei am Entstehen. Dabei seien die USA auf Partner angewiesen. Der "bestmögliche Partner" sei Europa, weil beide Kontinente nicht nur durch gemeinsame Interessen, sondern auch durch gemeinsame Werte verbunden seien.

Nach der Begegnung mit den Jugendlichen stehen Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) auf dem Programm. Kerry ist seit Anfang Februar im Amt. Der einstige demokratische Präsidentschaftskandidat ist der Nachfolger von Außenministerin Hillary Clinton, die nicht mehr weitermachen wollte. Am Abend reist Kerry nach Paris weiter.

Quelle: ntv.de, dpa

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