Politik

Kleiner Silberstreif in Kenia Kibaki will Odinga treffen

Der EU-Kommissar für humanitäre Maßnahmen, Louis Michel, hat die Opposition in Kenia aufgerufen, ihre Protestaktionen vorübergehend einzustellen. Angesichts der zahlreichen Toten und Verletzten bei Zusammenstößen von Demonstranten und Sicherheitskräften müssten Rahmenbedingungen für friedliche Verhandlungen geschaffen werden, sagte Michel in Nairobi. Nach Gesprächen mit dem umstrittenen Präsidenten Mwai Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga sei er "weniger pessimistisch", dass sich die Konfliktparteien treffen und ein Lösung der seit Wochen andauernden Krise erreichen könnten.



Wie Michel nach Angaben der kenianischen Zeitung "The Standard" sagte, will Kibaki zur Beilegung der politischen Krise nun Odinga treffen. Kibaki habe ihm gesagt, dass er Odinga bald treffen wolle, um die anstehenden Probleme zu lösen und den Frieden im Land wieder herzustellen, erklärte Michel.


Bisher gab es kein direktes Treffen zwischen Kibaki und Odinga, der von Wahlbetrug bei den Präsidentenwahlen Ende Dezember spricht. Nach den Wahlen kam es in Kenia zu blutigen Unruhen, bei denen nach Oppositionsangaben mehr als tausend Menschen getötet wurden. In der vergangenen Woche starben mehr als 20 Menschen, als die Polizei in Gruppen von Demonstranten feuerte. Internationale Vermittlungsversuche blieben bisher erfolglos. Am Dienstag wird der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan in Nairobi erwartet, um einen neuen Vermittlungsversuch zu starten.

Neue Proteste könnten die Spannungen in dem ostafrikanischen Land verschärfen, sagte Michel. Odingas Partei ODM, die zunächst mit einem Boykott von Unternehmen, die Kibaki unterstützen, wirtschaftlichen Druck ausüben wollte, hat für den kommenden Donnerstag zu neuen Demonstrationen aufgerufen.


Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen