Politik

Deutsche Ärzte bei Timoschenko Kiew stimmt Untersuchung zu

Schon seit Monaten klagt die inhaftierte ukrainische Ex-Regierungschefin Timoschenko über schwere Rückenschmerzen. Nun untersuchen deutsche Spezialisten die Oppositionspolitikerin. Vorausgegangen war ein heftiges Ringen um die Bedingungen.

Julia Timoschenko in einer Aufnahme vom 31.10.2010.

Julia Timoschenko in einer Aufnahme vom 31.10.2010.

(Foto: dpa)

Die in Lagerhaft erkrankte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko wird nun doch von deutschen und kanadischen Ärzten untersucht. Das teilte Vize-Gesundheitsministerin Raissa Moissejenko in der ostukrainischen Stadt Charkow mit. Außer zwei Spezialisten von der Berliner Charité und drei kanadischen Kollegen gehörten auch zwei ukrainische Mediziner zum Ärzteteam, sagte Moissejenko. Die über schwere Rückenschmerzen klagende Oppositionsführerin habe der Untersuchung im Straflager schriftlich zugestimmt.

"Die Ärzte werden solange arbeiten wie notwendig", sagte Vizeministerin Moissejenko. Es gebe keine zeitliche Beschränkung.

Die Untersuchung wäre fast geplatzt: Während die Justizbehörden der Ex-Sowjetrepublik auf einer Beteiligung ukrainischer Ärzte bestanden, lehnte Timoschenko deren Teilnahme vehement ab. Die wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilte Politikerin hatte die Befürchtung geäußert, ihre Landsleute könnten Untersuchungsergebnisse fälschen.

Die deutschen Spezialisten – ein Neurologe und ein Orthopäde – reisten auf Vermittlung der Bundesregierung in die Ukraine. Nach der Ankunft in Charkow sagte der Neurologe Karl Max Einhäupl, die Ärzte seien zu einer humanitären Mission gekommen und wollten das Problem lösen.

Timoschenko war im Oktober nach einem international als verurteilt worden. "Unsere politische Bewertung der Inhaftierung von Frau Timoschenko ist unverändert", teilte das Auswärtige Amt mit.

Quelle: ntv.de, dpa

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