Nordkorea rüstet sich hoch Kim treibt Rakete voran
30.11.2012, 13:45 Uhr
Ein nordkoreanischer Soldat steht vor einer Unha-3 Rakete an einer Abschussrampe in Tangchai-ri an der Westküste Nordkorea.
(Foto: dpa)
Gerade erst ersetzt Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un seinen bisherigen Verteidigungsminister durch einen Hardliner. Und nun erwartet ein US-Institut, dass das Land schon Ende kommender Woche eine Langstreckenrakete starten kann.
Nordkorea forciert nach Angaben eines US-Instituts die Vorbereitungen für den Start einer Mehrstufenrakete mit großer Reichweite. Die Vorbereitungen seien so weit fortgeschritten, dass der Start schon Ende der kommenden Woche erfolgen könnte, hieß es auf der Website "38 North" des US-Korea-Instituts an der Johns-Hopkins-Universität in den USA. Das hätten neue Satellitenbilder vom Raketen-Startort Sohae an der Westküste des Landes gezeigt. Die Website ist auf Analysen von Vorgängen in dem weithin abgeschotteten kommunistischen Land spezialisiert.
Unter anderem seien Anhänger entdeckt worden, die die zwei ersten Stufen einer Rakete vom Typ Unha (auch Taepodong-2) zur Montage gebracht hätten, hieß es. Auch andere für einen Raketenstart nötigen Vorbereitungen seien beobachtet worden.
Ein neuer Raketenstart in Nordkorea würde in der Region als Provokation gewertet. Trotz internationaler Warnungen hatte das Land im April eine Mehrstufenrakete abgefeuert. Die Rakete war jedoch wenig später explodiert.
Während Nordkorea von einem Satellitenstart sprach, sahen die USA und andere Länder darin den verschleierten Start einer Interkontinentalrakete, die einen atomaren Sprengkörper transportieren könnte. Der Weltsicherheitsrat verurteilte das Vorgehen Nordkoreas.
Hardliner wird Verteidigungsminister
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hat seinen Verteidigungsminister nach sieben Monaten im Amt entlassen und durch einen Hardliner ersetzt. Auf Kim Jong Gak folge General Kim Kyok Sik, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise in Seoul. Offiziell wurde die Kabinettsumbildung aus Pjöngjang nicht bestätigt.
Der neue Minister soll unter anderem im Jahr 2010 den Angriff auf das südkoreanische Kriegsschiff "Cheonan" und den Beschuss der südkoreanischen Insel Yeonpyeong verantwortet haben. Im Juli hatte Staatschef Kim bereits den Posten des mächtigen Armeechefs mit dem wenig bekannten General Hyon Yong Chol neu besetzt. Dessen Vorgänger Ri Yong Ho hatte bis dahin als Vertrauter des unerfahrenen Kims gegolten.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP