Depressionen, Drogen, Unfälle Kinder sollen gesünder werden
27.05.2008, 13:46 UhrWeniger Unfälle, weniger Übergewicht, weniger Alkohol und Tabak: Die Bundesregierung hat eine "Strategie zur Förderung der Kindergesundheit" beschlossen, die die Risiken für Jungen und Mädchen langfristig senken soll. Alle Kinder sollten die Chance auf bestmögliche Gesundheit haben, sagte Bundesministerin Ulla Schmidt.
Die Strategie führt im Wesentlichen bereits bekannte Programme zusammen. So wird der Ausbau der Früherkennungsuntersuchungen genannt, auf den sich Bund und Länder bereits Ende 2007 verständigt hatten. Schmidt bestätigte, dass es bald eine zusätzliche "U7a" für Kleinkinder geben soll. Der konkrete Vorschlag des Gemeinsamen Bundesausschusses werde allerdings noch geprüft, sagte sie.
Außerdem sollen falsche Ernährung, Bewegungsmangel und der Konsum von Alkohol, Zigaretten und Cannabis mit verschiedenen Programmen zurückgedrängt werden.
Depressionen nehmen zu
Dahinter stehen erschreckende Zahlen aus Erhebungen des Robert-Koch-Instituts. So sind 15 Prozent der Kinder zu dick, 800.000 Mädchen und Jungen sind sogar krankhaft übergewichtig. Auch psychische Probleme nehmen zu. Bei 17-Jährigen leidet fast jedes dritte Mädchen unter Essstörungen. Insgesamt zeigen etwa zwölf Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Jungen Verhaltensstörungen, jedes zehnte Kind hat eine Angststörung, jedes zwanzigste eine Depression.
Kinder in armen oder zerrütteten Familien leiden sehr häufig auch gesundheitlich, wie aus der Strategie hervorgeht. Das gilt sowohl für die psychischen Belastungen, als auch für die Beweglichkeit und sogar die Unfallgefahr. "Die motorische Leistungsfähigkeit hängt unter anderem vom Sozialstatus ab", heißt es in dem Strategiepapier.
Quelle: ntv.de