Politik

Streiks in Argentinien ausgesetzt Kirchner beklagt Angriffe

Nach fast drei Wochen Streik haben die argentinischen Bauernverbände eine Aussetzung des Ausstands für 30 Tage ab heute angekündigt. Eine entsprechende Entscheidung sei bereits gefallen, berichtete der Fernsehsender TN unter Berufung auf einen Bauernsprecher. Die Bauern wehren sich gegen die Erhöhung von Exportsteuern auf Soja und Sonnenblumenerzeugnisse.

Am Vorabend hatte Präsidentin Cristina Kirchner Erleichterungen für Kleinbauern angekündigt und vor zehntausenden Anhängern in Buenos Aires über unverhältnismäßig viele Angriffe gegen ihre Regierung geklagt. Die Bauern rief Kirchner angesichts sich weiter verschärfender Versorgungsengpässe in den größeren Städten auf, die Straßenblockaden zu beenden.

"Sünde, eine Frau zu sein"

Niemals zuvor habe eine demokratisch gewählte Regierung "derart viele Angriffe und Beleidigungen" erleiden müssen, sagte die erste in das höchste Staatsamt des südamerikanischen Landes gewählte Frau. Sie habe offenbar die Sünde begangen, vom Volk gewählt zu sein, sagte Kirchner nach gut 100 Amtstagen. Und die andere Sünde sei wohl, dass sie eine Frau sei.

Die Großveranstaltung auf dem Maiplatz vor dem Präsidentenpalast Casa Rosada war nach Einschätzung politischer Beobachter als Demonstration der Stärke im Kräftemessen zwischen der links-peronistischen Regierung und den eher konservativen Bauern gedacht.

Erneut verknüpfte Kirchner die Kampfmaßnahmen der Bauernverbände mit der Erinnerung an die Verbrechen der Militärdiktatur (1976-1983). "Heute sind sie nicht mit Panzern gekommen, sondern begleitet von großen Medienunternehmen", sagte Kirchner. Die Bauernschaft hatte diesen Vorwurf bereits zuvor zurückgewiesen. Die Abgaben seien einfach zu hoch, seien nicht durchdacht und hätten nicht mitten in der Ernte erfolgen dürfen. Nun wollen die Bauern entscheiden, ob sie den Streik fortsetzen, oder mit der Regierung verhandeln wollen.

Quelle: ntv.de

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