Politik

Vorwahl in South Carolina Klare Sache für Obama

Im US-Bundesstaat South Carolina ist der Wettstreit der Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten in eine neue Runde gegangen. Favorit ist dank der Unterstützung der zahlreichen schwarzen Wähler der afroamerikanische Senator Barack Obama.

Der jüngsten Umfrage von Reuters, C-Span und Zogby zufolge liegt er mit 41 Prozent um 15 Prozentpunkte vor seiner schärfsten innerparteilichen Rivalin Hillary Clinton. Die Senatorin aus New York und ehemalige First Lady muss sich zudem Sorgen machen, wie schon beim Auftakt der Vorwahlen in Iowa vor etwa drei Wochen gar von John Edwards verdrängt zu werden. Der ehemalige Senator des Nachbarstaats North Carolina holte zuletzt in Umfragen auf.

Clinton gewann bisher zwei Vorwahlen der Demokraten, Obama konnte einen Sieg einfahren. Edwards größter Erfolg war bislang der zweite Platz in Iowa. Die Republikaner hielten ihre Vorwahl in South Carolina bereits vor einer Woche ab. Sieger wurde Senator John McCain.

Tipps für "Super Tuesday"

Die "New York Times" hat sich für die Demokratin Hillary Clinton und den Republikaner John McCain als Spitzenkandidaten bei der US-Präsidentschaftswahl am 4. November ausgesprochen. "Wir sind zutiefst beeindruckt von der Tiefe ihres Wissens, der Kraft ihres Intellekts und der Breite ihrer Erfahrung", heißt es in der traditionellen Wahlempfehlung der Zeitung über die ehemalige First Lady und jetzige New Yorker Senatorin. Sie habe zugleich die Bereitschaft zum "Lernen und Ändern" gezeigt. Es sei daher wünschenswert, dass die New Yorker Senatorin die entscheidenden Vorwahlen am 5. Februar, dem "Super Tuesday", für die Demokraten gewinne. Offiziell werden die Kandidaten erst auf den Parteitagen beider Parteien Ende August/Anfang September gekürt.

Das Blatt äußert sich auch positiv über Clintons Hauptkonkurrenten Barack Obama. Dass der Senatorin der Vorzug gegeben werde, heiße nicht, dass seine "Anziehungskraft oder seine Begabungen" nicht anerkannt würden. Es bedürfe aber detaillierterer Informationen darüber, wie der schwarze Senator regieren würde. Angesichts der großen Herausforderungen, mit denen das Land konfrontiert sei, müsse der nächste Präsident in der Lage sein, die Probleme sofort anzugehen. "Frau Clinton ist, zum jetzigen Zeitpunkt, besser qualifiziert, Präsident zu sein." Die nächste innerparteiliche Vorwahl steht am Samstag in South Carolina an.

McCain als Alternative zum "Rest"

Zu McCain fällt das Urteil weniger glänzend aus. "Wir haben starke Meinungsunterschiede zu allen Republikanern, die sich um die Präsidentschaft bewerben", heißt es. Aber McCain sei von allem die beste Wahl. Der Senator aus Arizona sei der einzige Republikaner, der ein Ende des Stils des derzeitigen Präsidenten George W. Bush verspreche, der "aus einer kleinen zornigen Randgruppe heraus und in ihrem Namen" regiere. Mit seiner Bereitschaft zu Kompromissen mit politischen Gegnern bei der Gesetzgebungsarbeit, die er in der Vergangenheit gezeigt habe, biete McCain einem breiteren Spektrum von Amerikanern eine Alternative als der Rest des republikanischen Bewerberfeldes.

Giuliani engstirnig und rachsüchtig

Geradezu vernichtend ist die Kritik der Zeitung an McCains Mitbewerber Rudy Giuliani, dem früheren New Yorker Bürgermeister. Der "wirkliche" Giuliani, so heißt es, sei ein "engstirniger, besessen geheimnistuerischer, rachsüchtiger Mann, der keine Notwendigkeit sah, die Macht der Polizei (in New York) zu begrenzen". Weiter wird dem Republikaner "atemberaubende" Arroganz und schlechtes Urteilsvermögen vorgeworfen. Zudem habe Guiliani schamlos Kapital aus dem Schrecken des 11. September gezogen, den "Albtraum" zu lukrativen Privatgeschäften und zur Förderung seines Präsidentschaftswahlkampfes ausgenutzt.

Am "Super Tuesday" werden in 22 Bundesstaaten Vorwahlen abgehalten. Dann könnte die endgültige Entscheidung fallen, welcher Kandidat für die Demokraten und die Republikaner in die Wahl zieht. Amtsinhaber George W. Bush darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen