Politik

Testlauf für Kopenhagen Klimaabkommen stockt

Mit gedämpften Erwartungen startet in Barcelona die letzte Vorkonferenz der UN für den Weltklimagipfel in Kopenhagen. Regierungsvertreter aus aller Welt sollen fünf Tage lang noch einmal an den Entwürfen für ein neues Klimaabkommen im Dezember feilen. Die Aussichten für einen Durchbruch gelten als gering.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach zwei Jahren Verhandlungen gibt es noch viele strittige Punkte und deutliche Differenzen zwischen den Ländern. Internationale Umweltorganisationen wie auch UN-Klimachef Yvo de Boer forderten von Staats- und Regierungschefs politische Signale und die Bereitschaft, in Kopenhagen eine substanzielle Vereinbarung zu erreichen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will bei ihrem Treffen mit Barack Obama in Washington auch über die aktuelle Klimaschutzproblematik und Lösungen für Kopenhagen sprechen. In der dänischen Hauptstadt soll über eine Nachfolge-Vereinbarung für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll zur Verminderung von Treibhausgasen beraten werden.

Die UN-Klimakonferenz beginnt am 7. Dezember. Obwohl der Gipfel seit zwei Jahren vorbereitet wird, droht er zu scheitern, was nach Ansicht von Klimaschützern vor allem an den Industrienationen liegt.

Merkel hat bereits eingeräumt, dass der Vorbereitungsstand nicht gut ist. Bei einem EU-Gipfel in der vergangenen Woche hatten sich die 27 Mitgliedsländer nicht auf konkrete Zahlen einigen können. Merkel forderte stattdessen klare Zusagen von den USA und China darüber, welchen Beitrag sie zum Klimaschutz leisten wollen.

"USA sind das Hauptproblem"

Aus Sicht von Greenpeace sind die USA bei den stockenden Klimaschutz-Verhandlungen "das Hauptproblem". Greenpeace- Koordinator Martin Kaiser sagte, die Amerikaner hätten "noch immer keine ausreichenden Ziele zur CO2-Reduktion beschlossen, und sie haben den Entwicklungsländern keinerlei konkrete Zusage zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen gegeben".

Merkel müsse in Washington beweisen, dass sie tatsächlich wieder eine internationale Rolle im Klimaschutz übernehmen will, so Kaiser. "Die Kanzlerin muss die USA überzeugen, dass die Klimakrise nur durch verbindliche internationale Ziele und Regeln lösbar ist."

Quelle: ntv.de, dpa

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