Politik

Jobabbau und Schließungen Knappe Kassen bei US-Militär

Das riesige Haushaltsloch der USA lässt auch die Streitkräfte nicht ungeschoren. Im Bemühen um eine Rückführung des Defizits setzt das Pentagon auf Stellenabbau und Standortschließungen. Als größten und symbolträchtigsten Schritt nennt Verteidigungsminister Gates die Schließung eines Oberkommandos in Norfolk.

Angesichts der angespannten US-Haushaltslage plant das Verteidigungsministerium abermals Einschnitte in mehrstelliger Millionenhöhe. Pentagon-Chef Robert Gates kündigte unter anderem die Schließung des gemeinsamen Kommandos der Streitkräfte (JFCOM) in Norfolk (Virginia) an, bei dem knapp 6000 Militärs und Zivilisten beschäftigt sind und das jährlich 240 Millionen Dollar kostet. Überdies sollen künftig weniger externe Vertragsfirmen beschäftigt und die Streitkräfte mit weniger Generälen und Admiralen auskommen.

Gates nannte keine konkrete Summe, wie viel er mit den Einschnitten insgesamt einsparen will. Es handele es sich aber wahrscheinlich um einen eher moderaten Betrag verglichen mit dem gesamten für das nächste Jahr geplanten Pentagon-Haushalt von mehr als 700 Milliarden Dollar, schreibt die "New York Times".

Gates forderte die Streitkräfte auf, selbst die Standorte auszuwählen, die geschlossen werden sollen. Letzter Chef des JFCO soll Vier-Sterne-General Ray Odierno werden, der noch bis September den Abzug aus dem Irak leitet. "Ich habe Ray gesagt, dass sein Einsatz im JFCOM genau der selbe ist wie im Irak, nämlich sich überflüssig zu machen", witzelte Gates.

Gates hatte sein Ministerium bereits aufgefordert, von 2012 an binnen fünf Jahren 100 Milliarden Dollar einzusparen. Im ersten Jahr sollen es zunächst sieben Milliarden sein, 2016 dann 37 Milliarden. Der Minister hatte bereits einige Dutzend Rüstungsprogramme gestrichen oder eingedampft. Die langfristigen Einsparungen dadurch werden auf etwa 330 Milliarden Dollar beziffert.

Der "New York Times" zufolge waren die US-Verteidigungsausgaben über das vergangene Jahrzehnt im Durchschnitt inflationsbereinigt um sieben Prozent jährlich gestiegen, dabei eingerechnet die Kosten für die Kriege im Irak und in Afghanistan. Präsident Barack Obama beantragte für das nächste Jahr beim Kongress ein Budget von 708 Milliarden Dollar - über sechs Prozent mehr als der höchste Verteidigungsetat der Bush-Regierung.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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