Politik

Wie in Hessen, so im Bund Koch sieht sich als Modell

Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Hessen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD ab. Zwei Tage vor einem möglicherweise entscheidenden Fernsehduell zwischen CDU-Regierungschef Roland Koch und SPD-Herausforderin Andrea Ypsilanti sieht eine Umfrage des ZDF die Union bei nur noch 38 Prozent, hauchdünn vor den Sozialdemokraten mit 37 Prozent.

Bei der Frage nach dem bevorzugten Ministerpräsidenten steht Ypsilanti gar mit 46 Prozent vor Koch (36 Prozent). Dennoch will Koch an seinem umstrittenen Wahlkampfthema Jugendgewalt festhalten.

Die CDU hatte die Landtagswahl 2003 in Hessen mit 48,8 Prozent gewonnen und fünf Jahre mit absoluter Mehrheit regiert. Koch wertete die schwachen Umfrageergebnisse der vergangenen Tage als "Weckruf" für seine Partei. "Es wird ein sehr knappes Rennen", sagte er dem ZDF. Ein Bündnis aus SPD, Grünen und der Linken sei eine "wirkliche Gefahr" für Hessen.

Der ZDF-Umfrage zufolge liegen Grüne und FDP in Hessen mit acht Prozent gleichauf. Die Linke könnte mit derzeit fünf Prozent erstmals den Sprung in den hessischen Landtag schaffen und damit eine CDU/FDP-Mehrheit unwahrscheinlich machen.

Kochs Wahlkampfstil als Vorbild für 2009

Koch betonte, er fühle sich durch den Verlauf des Wahlkampfs bestärkt, am Thema Jugendgewalt festzuhalten. Allerdings räumte er "Irritationen" durch seinen Vorstoß ein, in Extremfällen Elemente des Jugendstrafrechts auf Kinder anzuwenden. Daraus sei gemacht worden, dass er Kinder in Gefängnisse stecken wolle - dies sei aber nicht richtig.

Koch kritisierte die SPD, die seit Jahren eine schärfere Jugendstrafgesetzgebung blockiere. Dies treffe auch bei SPD-Wählern auf Unverständnis. Der Ministerpräsident sieht in seinem Wahlkampfstil auch ein Modell für die Bundestagswahl 2009. "Im Bundestagswahlkampf werden wir polarisieren müssen", sagte er der "Berliner Zeitung".

Quelle: ntv.de

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