Zusagen an Syrien Königshaus will mehr C-Waffen-Experten
19.10.2013, 09:07 Uhr
Eine ABC-Einheit des Heeres bei einer Übung.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Deutschland erklärt sich bereit, Syrien bei der Vernichtung seiner Chemiewaffen zu helfen. Doch die Bundeswehr ist dafür immer schlechter ausgerüstet, mahnt der Wehrbeauftragte Königshaus. Denn die Fachleute werden eingespart.
Angesichts des deutschen Hilfsangebots bei der Vernichtung von Chemiewaffen in Syrien hat der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, vor einer Überlastung der Bundeswehr gewarnt. Es müsse mehr C-Waffen-Experten geben, sagte Königshaus der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wenn wir die Hilfe von Experten für Chemiewaffen anbieten, müssen wir darauf achten, diese Spezialisten angesichts der vielen bereits geleisteten Einsätze nicht zu überfordern."
Deutschland biete verständlicherweise gern vor allem Fähigkeiten an, die "wenig martialisch" aussähen, sagte der Wehrbeauftragte. "Aber wenn wir im großen Stil Experten zur Kampfmittelbeseitigung anbieten, müssen wir dafür aber auch mehr Leute vorhalten. Stattdessen sind wir gerade dabei, die ABC-Schutzkräfte auf zwei Bataillone zu reduzieren."
Auf die Frage nach den Erwartungen der Soldaten an die nächste Bundesregierung sagte Königshaus: "Entweder müssen wir unsere verteidigungspolitischen Ambitionen etwas zurückfahren, oder eine gezieltere Auswahl treffen, was unsere Streitkräfte und unsere Soldatinnen und Soldaten noch leisten können und sollen."
Deutschland hat angeboten, sich an dem Einsatz der Vereinten Nationen und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) in Syrien zu beteiligen. Die Expertenmission, die in Reaktion auf den verheerenden Chemiewaffenangriff im August nahe Damaskus eingesetzt worden war, soll laut dem Beschluss des UN-Sicherheitsrats das syrische Chemiewaffenarsenal bis Mitte 2014 vollständig zerstören.
Quelle: ntv.de, AFP