Politik

Kritik an Vorschlägen der Länder Kommunen zweifeln an Migrationsplänen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, ist bei einigen Ideen zur Eindämmung der Migration skeptisch.

Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, ist bei einigen Ideen zur Eindämmung der Migration skeptisch.

(Foto: picture alliance / photothek)

Die Bundesländer wollen Asylverfahren beschleunigen und setzen auf Sachleistungen statt Bargeld. Der Städte- und Gemeindetag freut sich über die Anstrengungen, glaubt aber nicht, dass dadurch weniger Menschen Zuflucht in Deutschland suchen. Er fordert etwas anderes.

Der Städte- und Gemeindetag hat die Bemühungen der Politik um eine andere Migrationspolitik grundsätzlich begrüßt, stellt einzelne der von den Ländern vorgeschlagenen Maßnahmen aber infrage. So bezweifelte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im Deutschlandfunk, dass die Asylverfahren wirklich auf drei Monate verkürzt werden können und dass die Umstellung der Leistungen auf eine Bezahlkarte zur Begrenzung der Zuwanderung beitragen wird.

Zugleich bedauerte er, dass die Ministerpräsidenten sich nicht für eine Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten ausgesprochen haben. Bei deren Staatsangehörigen gibt es ein vereinfachtes Asylverfahren. Landsberg forderte, die nordafrikanischen Maghrebstaaten und Indien entsprechend einzustufen.

Grundsätzlich lobte er aber die Bemühungen von Bund und Ländern: "Es ist gut, dass jetzt Bewegung in die Migrationspolitik kommt. Das war sicher den Ergebnissen der Landtagswahlen, aber auch der erkennbaren Überforderung der Kommunen geschuldet."

Treffen von Bund und Ländern im Kanzleramt

Mehr zum Thema

Die Länder hatten am Freitag noch vor den abendlichen Beratungen bei Bundeskanzler Olaf Scholz einen Beschluss zur Begrenzung der Zuwanderung gefasst, der zahlreiche Maßnahmen und Forderungen an den Bund enthält. Dazu gehört das Ziel, das Asylverfahren und das darauf häufig folgende Klageverfahren jeweils in drei Monaten abzuschließen. "Das ist ein frommer Wunsch", sagte Landsberg.

Zuständig sei auch nicht der Bund, sondern es seien die Länder selbst. Nötig sei dann eine personelle Aufstockung der Verwaltungsgerichte. "Das kann man alles machen, geht aber nicht von heute auf morgen."

Die Einführung einer bundesweit einheitlich geregelten Bezahlkarte als Ersatz für die Auszahlung von Bargeld könne das Verfahren zwar vereinfachen, erklärte Landsberg. Aber: "Auf die Zuwanderung insgesamt hat das überhaupt keine Auswirkung." Denn wer verfolgt werde, für den sei es egal, ob er Bar- oder Sachleistungen oder eine Karte erhalte.

Quelle: ntv.de, mes/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen