Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy hat gleich zu Beginn seiner Sommerferien wütenden Protest abgekriegt: Wenige Stunden, nachdem der Präsident und seine Frau Carla in Cap Nègre am Mittelmeer angekommen waren, demonstrierten rund vierzig Gewerkschaftsmitglieder sowie Linke und Kommunisten vor dem weitläufigen Anwesen der Familie Bruni.

"Nicolas Sarkozy hat sich keinen Urlaub verdient, er soll in den Elysée zurückgehen und arbeiten", sagte der kommunistische Regionalpolitiker Gérard Piel. Es sei "unanständig", dass sich 200 Familien 80 Prozent des Reichtums in Frankreich teilten, während vier Fünftel der Franzosen sich mit den restlichen 20 Prozent begnügen müssten, sagte der kommunistische Politiker Alain Bolla vor dem Anwesen an der Côte d'Azur.

Sarkozy und seine Frau, die aus einer schwerreichen italienischen Industriellenfamilie stammt, waren am Mittwochvormittag in Cap Nègre in der Nähe von Saint-Tropez angekommen, wo sie die nächsten drei Wochen verbringen wollen. "Nieder mit den Vorrechten, lasst uns Sarkozy aufwecken", riefen die Demonstranten, bevor sie nach einer Dreiviertelstunde abzogen.