Politik

Hoffnung auf Frieden im Südsudan Konfliktparteien einigen sich auf Waffenruhe

Der Verhandlungsführer der Regierung (l.) und der Unterhändler der Rebellen (r.) bei der Vertragsunterzeichnung.

Der Verhandlungsführer der Regierung (l.) und der Unterhändler der Rebellen (r.) bei der Vertragsunterzeichnung.

(Foto: dpa)

Im Südsudan steigt die Hoffnung einen umfassenden Frieden zwischen den Konfliktparteien. Ein vereinbarter Waffenstillstand soll innerhalb von 24 Stunden umgesetzt werden. Die Regierung will elf inhaftierte Vertraute des Rebellenführers freilassen.

Die Konfliktparteien im Südsudan haben einen Waffenstillstand vereinbart. Vertreter der Regierung und der Rebellen unterzeichneten das Abkommen im Beisein ausländischer Diplomaten und Journalisten in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Es sieht vor, die seit Mitte Dezember andauernden Gefechte innerhalb von 24 Stunden einzustellen. Beide Seiten äußerten Hoffnungen auf ein umfassendes Friedensabkommen.

Die Regierung erklärte sich auch bereit, elf inhaftierte Vertraute des Rebellenführers Riek Machar auf freien Fuß zu setzen. Deren Freilassung war eine der Hauptforderungen der Aufständischen. Ein Termin hierfür wurde nicht genannt. "Diese beiden Vereinbarungen dienen dazu, ein geeignetes Umfeld zu schaffen, um einen vollkommenen Frieden in meinem Land zu erreichen", sagte der Unterhändler der Rebellen, Taban Deng. Der Verhandlungsführer der Regierung, Nhial Deng Nhial, erklärte: "Wir hoffen, dass wir möglichst schnell ein (umfassendes) Abkommen erzielen, das dem Blutvergießen ein Ende setzt."

Die USA begrüßten die Einigung als einen "ersten entscheidenden Schritt" auf dem Weg zu einer friedlichen Lösung des Konflikts. Der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Jay Carney, rief beide Seiten auf, sich an die Vereinbarungen zu halten. Auch der Chefunterhändler der ostafrikanische Staatenblocks IGAD, der zwischen Regierung und Rebellen vermittelt, sprach von einem wichtigen Zwischenerfolg.

Im erst Mitte 2011 gegründeten Südsudan war im Dezember ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Machar eskaliert. Der Konflikt liegt auch in ethnischen Feindschaften begründet: Der Präsident gehört zur Volksgruppe der Dinka, Machar zur Volksgruppe der Nuer. Bis zu 10.000 Menschen wurden seither in Gefechten getötet, eine halbe Million Zivilisten sind auf der Flucht.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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