Politik

Weihnachtsurlaub für Obama Kongress beschert Arbeitnehmer

Einmal kräftig durchpusten: Obama verkündet den Erfolg.

Einmal kräftig durchpusten: Obama verkündet den Erfolg.

(Foto: AP)

Business as usual in Washington: Mit viel Geklapper sperren sich die Republikaner gegen ein Vorhaben der Demokraten und Präsident Obama, um dann kurz vor Ultimo in einen Kompromiss einzuwilligen. Diesmal willigt der Kongress in die Fortsetzung der Steuererleichterungen für Arbeitnehmer ein. Obama fliegt nun in den Weihnachtsurlaub.

John Boehner auf dem Weg zu den Verhandlungen.

John Boehner auf dem Weg zu den Verhandlungen.

(Foto: AP)

Pünktlich zu Weihnachten haben die Republikaner und Demokraten im US-Kongress ihren letzten großen Streit des Jahres beigelegt. Beide Parteien hätten sich darauf geeinigt, Erleichterungen für Millionen Arbeitnehmer bei den Sozialabgaben vorerst um zwei Monate zu verlängern, sagte der Präsident des Abgeordnetenhauses John Boehner in Washington.

Der Kompromiss bewahrt amerikanische Familien vor steigenden Lohnabzügen von durchschnittlich 1000 Dollar (770 Euro) pro Jahr. Sie wären sonst von Januar an fällig geworden.

Anreiz für die Abgeordneten

Das von den Republikanern beherrschte Abgeordnetenhaus hatte das Gesetz noch am Dienstag abgelehnt, nachdem es der Senat auch mit vielen republikanischen Stimmen verabschiedet hatte. US-Präsident Barack Obama hatte die Opposition daraufhin mehrfach eindringlich aufgerufen, ihre Blockadehaltung zum Wohle des Volkes aufzugeben.

Obama baute gegenüber dem Abgeordnetenhaus Druck auf.

Obama baute gegenüber dem Abgeordnetenhaus Druck auf.

(Foto: AP)

Über das Ende des Konfliktes äußerte er sich entsprechend zufrieden: "Das sind gute Nachrichten, gerade rechtzeitig zu den Feiertagen", sagte Obama. "Ich gratuliere den Kongressmitgliedern dafür, einen parteipolitischen Stillstand zu beenden." Boehner gestand ein, das Nein seiner Partei sei "politisch vielleicht nicht die schlaueste Sache der Welt" gewesen.

Das Gesetz muss aber noch formell verabschiedet werden. Boehner kündigte an, die Abgeordneten und Senatoren würden umgehend um ihre "einstimmige Billigung" gebeten. Auf diesem Wege müssten sie nicht für eine Abstimmung aus ihrem Weihnachtsurlaub nach Washington ins Kapitol zurückkehren. Sollte jedoch ein Kongresspolitiker gegen das Gesetz sein, würde in der kommenden Woche ein persönliches Votum in die Hauptstadt angesetzt werden.

Ab in den Weihnachtsurlaub

Die Einigung sieht auch eine die zweimonatige Fortsetzung zeitlich ausgedehnter Hilfszahlungen an Arbeitslose vor. Die befristete Verlängerung des Gesetzes soll Raum für Verhandlungen über eine Lösung geben, die bis Ende 2012 gelten soll. Das war bisher an tiefgreifenden Differenzen über die Finanzierung gescheitert.

Der Kompromiss macht für Obama auch den Weg frei, in den Weihnachtsurlaub auf die Pazifik-Insel Hawaii zu fliegen. Die First Lady Michelle und seine beiden Töchter Sasha und Malia warten dort schon auf ihn. Die Verspätung hatte der Präsident zu einer ausgedehnten Shopping-Tour mit Hund Bo genutzt.

Quelle: ntv.de, dpa

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