Abschlusskundgebung Kongress gegen Todesstrafe
04.02.2007, 10:20 UhrMit einem Aufruf von Papst Benedikt XVI. ist in Paris der Dritte Weltkongress gegen die Todesstrafe zu Ende gegangen. "Die Todesstrafe ist nicht nur ein Angriff auf das Leben, sondern auch ein Angriff auf die Menschenwürde", erklärte der Papst in einem Schreiben, das vor den Delegierten verlesen wurde. Ähnlich äußerte sich der Dalai Lama. Der Kongress rief China auf, anlässlich der Olympischen Spiele 2008 als ersten Schritt alle Hinrichtungen auszusetzen.
Angeführt von Bianca Jagger, der Botschafterin des guten Willens des Europarates, demonstrierten nach Abschluss des Kongresses 3.000 Menschen in Paris gegen die Todesstrafe.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in einer Botschaft an die Konferenz die Abschaffung der Todesstrafe zur "zentralen Forderung der deutschen und europäischen Menschenrechtspolitik" erklärt. Merkel hat derzeit den Vorsitz im Europäischen Rat. Der französische Präsident Jacques Chirac will dem Verbot der Todesstrafe in Frankreich Verfassungsrang geben.
Die Konferenz hatte 100 Menschenrechtler, Juristen und Politiker aus der ganzen Welt zusammengeführt. Die Todesstrafe ist in Europa, Kanada und Australien abgeschafft. In China, Afrika sowie in islamischen Ländern und den USA werden weiter Menschen hingerichtet. "Die Todesstrafe bleibt noch in zu vielen Staaten in Kraft", sagte Chirac. "Doch glücklicherweise lässt die Mobilisierung überall in der Welt auf eine menschlichere Justiz hoffen."
Quelle: ntv.de