Landesbank Berlin betroffen Kontodaten geklaut
12.12.2008, 19:44 UhrErneut sind in Deutschland Kontodaten in großem Umfang in die Hände Unbefugter geraten. Die "Frankfurter Rundschau" berichtet, ihr seien anonym Daten über Kontobewegungen von Kreditkarten-Inhabern zugespielt worden. Die auf mehreren hundert Folien gespeicherten Daten stammten von der Landesbank Berlin, die der größte Kreditkartenvergeber Deutschlands sei und auch für andere Banken Karten ausgebe. Betroffen seien unter anderem Kreditkarten der Berliner Landesbank selbst sowie Karten, die über den ADAC und dem Internethändler Amazon ausgestellt worden seien.
Die Folien stammen nach Darstellung der Zeitung von einer Firma, die für die Landesbank die Abrechnungen erstellt. Die Zeitung zitierte einen Sprecher der Landesbank, dem Geldinstitut sei von dem Datenverlust bislang nichts bekannt. Die Informationen würden "aber sehr ernst" genommen. Die Zeitung informierte nach eigenen Angaben Polizei und Staatsanwaltschaft.
Dem Bericht zufolge sind auf den Folien Vor- und Nachname der Kunden, Adresse, Kreditkartennummer, Kontonummer und jede einzelne Bezahl-Aktion mit dem dazugehörigen Betrag lesbar. Die Daten stammten aus diesem Jahr, viele Auflistungen beträfen die Einkäufe der Kunden im August 2008. Auch Auslandsbuchungen, Rücküberweisungen und die kompletten Zahlungsabwicklungen zwischen den Firmen und Banken seien nachvollziehbar. Betroffen seien Kunden in ganz Deutschland. Unter den zugespielten Daten seien auch Geheimnummern (Pin) für Kreditkarten von Kunden.
In den vergangenen Monaten waren immer wieder Datenschutzpannen wie der Diebstahl von Millionen Kundendaten bei der Deutschen Telekom bekanntgeworden. Anfang der Woche hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet, dass auf dem Schwarzmarkt die Bankverbindungen von 21 Millionen Bürgern im Umlauf seien.
Quelle: ntv.de