"Bereit, für Zuma zu töten" Kontroverse in Südafrika
21.06.2008, 16:35 UhrEin umstrittener Aufruf der Jugendorganisation des regierenden Afrikanischen National-Kongresses (ANC) sorgt in Südafrika für heftige Kontroversen. Der Chef der ANC-Jugendliga, Julius Malema, hatte in einem flammenden Bekenntnis zum ANC-Vorsitzenden Jacob Zuma erklärt: "Wir sind bereit, für Zuma zu sterben; wir stehen bereit, zu den Waffen zu greifen und für Zuma zu töten." Der trotz diverser Gerichtsverfahren äußerst populäre Zuma gilt als wahrscheinlicher Nachfolger von Präsident Thabo Mbeki im kommenden Jahr.
Erzbischof Desmond Tutu forderte eine öffentliche Entschuldigung für den Aufruf: "Wenn man sagt, dass wir töten, dann ist das selbst dann inakzeptabel, wenn man es nicht wörtlich meint." Dagegen griff der Chef des Gewerkschafts-Dachverbands COSATU, Zwelinzima Vavi, die umstrittene Äußerung am Samstag demonstrativ auf. Er betonte: "Ja, weil Jacob Zuma einer von uns und einer unserer Anführer ist, sind wir bereit, für ihn unser Leben zu geben und auch zu schießen und zu töten."
Die Äußerung hatte angesichts des von hoher Kriminalität geprägten Klimas am Kap sowie der fremdenfeindlichen Welle der Gewalt zu öffentlichen Protesten geführt. Die Menschenrechtskommission hat Malema eine Frist bis Anfang Juli gesetzt, um seine Äußerungen zurückzuziehen. Er selbst lehnte das mit Hinweis darauf an, dass er es nicht wörtlich gemeint habe.
Quelle: ntv.de