Politik

"Nationale Sicherheit" der USA Kopfgeld für Kanadier

In Kanada ist ein Dokument veröffentlicht worden, demzufolge die USA Pakistan eine Belohnung für die Festnahme eines kanadischen Staatsbürgers bezahlt haben. Eine US-Geheimdienstbehörde habe Pakistan für die Festnahme des Bruders des kanadischen Guantanamo-Häftlings Omar Khadr, Abdullah Khadr, 500.000 Dollar angeboten und bezahlt, heißt es in dem Dokument, dessen Veröffentlichung ein kanadisches Bundesgericht erlaubte.

Richter Richard G. Mosley gab in seinem Urteil der Zeitung "The Globe and Mail" Recht, die auf die Veröffentlichung dieser Information geklagt hatte. Die Zeitung hatte ein Memorandum von Oktober 2004 erhalten, in dem von der Belohnung die Rede war.

Vorwurf des Mordes

In dem an den Chef der kanadischen Gendarmerie gerichteten Dokument wird Abdullah Khadr als "Bedrohung für die nationale Sicherheit" beschrieben. Khadr habe Beziehungen zu Terroristenführer Osama bin Laden und anderen El-Kaida-Mitgliedern. Pakistan hatte Abdullah Khadr vor dessen Auslieferung nach Kanada 2005 ein Jahr lang festgehalten. Nach seiner Rückkehr kam Khadr in Kanada in Haft. Er wehrt sich derzeit gegen eine Auslieferung in die USA.

Richter Mosley erklärte in seinem Urteil, die Öffentlichkeit habe ein Recht zu erfahren, dass ein Staat ein Kopfgeld für die Ergreifung eines Kanadiers im Ausland ausgesetzt habe und dass die kanadischen Behörden davon gewusst hätten. Der Richter machte in seinem Urteil keine Angaben dazu, welcher US-Geheimdienst die Belohnung zahlte. Abdullah Khadrs Bruder Omar ist der einzige Kanadier, der im US-Gefängnis Guantanamo auf Kuba einsitzt. Omar Khadr war 2002 als 15-Jähriger in Afghanistan festgenommen worden. Die USA werfen ihm die Ermordung eines US-Militärarztes vor.

Quelle: ntv.de

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