Frühere serbische Provinz Kosovo ab September souverän
02.07.2012, 14:04 Uhr
(Foto: dpa)
Die Übergangsjahre im Kosovo gehen nach dem Sommer zu Ende. Der Internationale Lenkungsrat beschließt, dass die frühere serbische Provinz dann alle Gesetze und Regierungsentscheidungen wieder allein trifft.
Das Kosovo erhält im September seine "volle Souveränität". Das entschied der internationale Lenkungsrat, zu dem unter anderem mehrere EU-Staaten und die USA gehören, wie der österreichische Außenminister Michael Spindelegger in Wien mitteilte. Demnach beschloss das Gremium mit sofortiger Wirkung das Ende der internationalen Überwachung der früheren serbischen Provinz.
Viereinhalb Jahre lang hatte das Ausland auf Gesetze und Regierungsentscheidungen des Kosovo Einfluss nehmen können. Diese Aufgabe hatte in den vergangenen Jahren der internationale Kosovo-Beauftragte wahrgenommen, der nach der Wiener Konferenz seine Arbeit einstellen soll.
Der Wiener Grundsatzbeschluss von Balkanexperten und Diplomaten aus 25 Ländern soll am 10. September in Pristina in einer Feierstunde formell besiegelt werden. Serbien läuft gegen den schrittweisen Rückzug der internationalen Gemeinschaft Sturm. Belgrad fürchtet, seine Minderheit im Kosovo werde damit der albanischen Mehrheit ausgeliefert. Die Serben, die weniger als zehn Prozent der Gesamtbevölkerung von 2,1 Millionen Menschen ausmachen, wollen sich um keinen Preis der albanisch kontrollierten Kosovo-Regierung in Pristina unterstellen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa