Politik

Energiedebatte Kraft-Wärme-Kopplung bleibt umstritten

Ohne Ergebnis ist ein Treffen von Bundeswirtschaftminister Werner Müller mit Vertretern der Energiewirtschaft zu Ende gegangen. Die großen Energieunternehmen legten ein Gegenmodell zu dem von der Regierung geplanten Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) vor. Rot- Grün will Anlagen, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen, durch eine Quoten-Regelung fördern. Auch innerhalb der Bundesregierung ist dieses Konzept jedoch strittig.

Das Papier der Energiewirtschaft sieht statt einer KWK-Quote ein Bündel von freiwilligen Maßnahmen zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes vor.

Diese Vorschläge stießen im von den Grünen geführten Umweltministerium auf Skepsis. Die vorgelegten Zahlen zur Kohlendioxid-Reduktion sollten in nächster Zeit geprüft werden, hieß es. Freiwillige Verpflichtungen seien jedoch kein vollwertiger Ersatz für das Quotenmodell.

Dagegen habe Wirtschaftsminister Müller das Konzept begrüßt und als Basis für weitere Verhandlungen akzeptiert, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Energiekonzerne. In den kommenden Wochen werde das Konzept konkretisiert.

Die Bundesregierung hatte am Donnerstag angekündigt, sie wolle die Stromerzeugung aus Anlagen, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen, bis 2010 von zwölf auf 24 Prozent verdoppeln und damit 23 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen. Dagegen rechnet die Energiewirtschaft mit freiwilligen Maßnahmen statt Quote bis 2010 mit zusätzlichen Reduktionen um 45 Millionen Tonnen.

Der energiepolitische Streit war auch Thema eines Spitzengesprächs zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), Müller sowie Umweltminister Jürgen Trittin.. Entscheidungen werden jedoch nicht erwartet.

Derzeit werden in Deutschland etwa 5 700 KWK-Anlagen betrieben, die jährlich rund 50 Terawattstunden (TWh) Strom erzeugen.

Quelle: ntv.de

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