Was ist los im Osten der Ukraine? Sind dort tatsächlich russische Panzer aktiv? Moskau überrascht mit einer gegenteiligen Meldung: Ein gepanzertes ukrainisches Fahrzeug soll nach Russland eingedrungen sein.

Der Westen rätselt, ob russische Panzer auf ukrainisches Terrain vorgedrungen sind - nun behauptet Russland das glatte Gegenteil. Ein gepanzertes Fahrzeug aus der Ukraine habe die Grenze nach Russland überquert, meldet der Kreml.

Die Folge: Eine Protestnote wegen der angeblichen Grenzverletzung durch das ukrainische Militär. Soldaten aus der Ukraine seien in einem gepanzerten Fahrzeug auf russisches Gebiet gefahren, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Präsident Wladimir Putin habe das Außenamt angewiesen, eine Note nach Kiew zu übersenden.

Der ukrainische Armeesprecher Wladislaw Selesnjow sagte, er wisse nichts von dem Zwischenfall. Den russischen Grenztruppen zufolge waren die Soldaten 150 Meter weit auf russisches Gebiet gedrungen und hatten das Fahrzeug verlassen. Das Kriegsgerät sei sichergestellt worden. "Die Kämpfer kamen zurück und wollten ihr Fahrzeug, aber das lehnten wir ab", sagte Sprecher Wassili Malajew.

Separatisten sollen russische Panzer haben

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte sich zuvor "besorgt" über Berichte geäußert, nach denen Separatisten in der Ukraine über Waffen und sogar Panzer aus Russland verfügen sollen. "Wir haben Berichte gesehen, dass russische Panzer und bewaffnete Fahrzeuge die Grenze zum Osten der Ukraine überschritten haben könnten", erklärte Rasmussen in Brüssel. "Wenn sich diese Berichte bestätigen, würde das eine ernste Eskalation der Krise in der Ostukraine bedeuten."

Ein am Donnerstag bei Youtube gepostetes Video zeigt angeblich, wie ein russischer Panzer durch Snischne rollt, ein weiteres Video soll die gesamte Kolonne in Makejewka zeigen, einer Stadt östlich von Donezk.