Politik

Nach Festnahmen in Russland Kremlkritiker geben nicht auf

Trotz der Festnahmen und Repressalien durch die russischen Behörden wollen sich die Kritiker der russischen Regierung nicht einschüchtern lassen. Die nächste Demonstration ist bereits geplant.

Die 82-Jährige wurde inzwischen freigelassen - und will sich auch nicht einschüchtern lassen.

Die 82-Jährige wurde inzwischen freigelassen - und will sich auch nicht einschüchtern lassen.

(Foto: dpa)

Russlands Opposition will ungeachtet der zeitweiligen Festnahme von mehr als 100 Kremlkritikern auch weiter Proteste gegen Regierungschef Wladimir Putin organisieren. Die Bewegung werde so lange kämpfen, bis die Machthaber das in der russischen Verfassung garantierte Recht auf Versammlungsfreiheit auch in die Tat umsetzten, erklärte die 82-jährige Menschenrechtlerin Ljudmila Alexejewa von der Moskauer Helsinki-Gruppe in ihrem Internetblog.

Die russische Polizei hatte nach der gewaltsamen Auflösung der friedlichen Demonstration am Sonntag in Moskau noch in der Nacht alle Festgenommenen wieder auf freien Fuß gesetzt. In Polizeigewahrsam waren auch der frühere Vize-Regierungschef Boris Nemzow und die Menschenrechtler Oleg Orlow und Lew Ponomarjow gewesen.

Medien kritisieren Regierung

Russische Medien kritisierten das harte Vorgehen der Polizei und verwiesen darauf, dass anders als in der Provinz in den Millionenstädten Moskau und St. Petersburg die Behörden immer wieder solche Kundgebungen verbieten würden. Die nächste Demonstration ist am 31. März in Moskau geplant. In Kaliningrad, dem früheren Königsberg, hatten am Wochenende 12.000 Menschen gegen die "antisoziale Politik" Putins demonstriert.

Nach Einschätzung von Kommentatoren wächst in der russischen Führung die Angst vor Massenprotesten, weil viele Menschen mit ihrer sozialen Lage in Krisenzeiten zunehmend unzufrieden sind. In Moskau hatten viele der etwa 300 Demonstranten am Sonntag "Russland ohne Putin!" und "Freiheit!" gerufen. Präsident Dmitri Medwedew hatte zwar immer wieder auch demokratische Reformen angekündigt. Der Kremlchef machte aber zugleich deutlich, dass Versuche einer Destabilisierung der Lage unterbunden würden.

Quelle: ntv.de, dpa

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