Nordirland-Gespräche Krisengipfel in Belfast
04.07.2002, 00:45 UhrDer Chef der Regionalregierung Nordirlands, der Protestantenführer David Trimble, hat der britischen Regierung ein neues Ultimatum gestellt. Premierminister Tony Blair müsse bis zu den Parlamentsferien am 24. Juli deutlich machen, was von den paramilitärischen Gruppen in der Unruheprovinz erwartet werde und was bei Verstößen gegen den Waffenstillstand drohe.
Blair sagte nach Krisengesprächen der wichtigsten Konfliktparteien Nordirlands in Belfast, dass er darauf reagieren werde: "Wir müssen jetzt die Prinzipien klar machen, die gelten, und was passiert, wenn dagegen verstoßen wird."
Vertreter der wichtigsten Konfliktparteien Nordirlands hatten in der Nähe von Belfast nach einem Ausweg aus der Krise gesucht. Die Gespräche waren von Trimble, verlangt worden. Sie fanden unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt, nachdem die Polizei Hinweise auf einen drohenden Anschlag von republikanischen Extremisten erhalten hatte.
Trimble hatte erklärt, ein Jahr vor den Neuwahlen für das nordirische Regionalparlament seien die Zweifel der Protestanten daran, dass es die republikanischen Katholiken ernst mit der offiziellen Absage an die Gewalt meinen, gewachsen. Er beschuldigte die Republikaner, in den vergangenen Monaten die Gewalt und den Terror auf den Straßen verschärft zu haben. Auch die nachgewiesene Beteiligung der Untergrundorganisation IRA an der Ausbildung von Terroristen in Kolumbien sei Grund zu Beunruhigung.
Die republikanische Sinn Fein-Partei, die auch in Trimbles Mehrparteienregierung vertreten ist, weist die Vorwürfe zurück. Sie ist der Ansicht, vor allem die protestantische Extremisten hielten sich nicht an den Waffenstillstand.
Quelle: ntv.de