Machtkämpfe im Ukraine-Konflikt Krisentreffen in Mailand wird verlängert
17.10.2014, 11:23 Uhr
Poroschenko, Merkel und Putin mit gebührendem Abstand.
(Foto: REUTERS)
Die Beteiligten des Krisentreffens zur Beilegung des Ukraine-Konflikts haben viel mehr Redebedarf als zunächst geplant. Mit positiven Äußerungen sorgt Russlands Präsident Putin für gute Stimmung. Man sei echt gewillt, eine Lösung zu finden, heißt es aus Mailand.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Gespräch mit dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko und mehreren EU-Spitzenvertretern als positiv bezeichnet. "Es war gut, es war positiv", sagte Putin in Mailand nach dem Gespräch, das deutlich länger dauerte als geplant. Auch der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi sprach von Fortschritten, ohne dies auszuführen. Es gebe einen echten Willen, eine Lösung zu finden. Allerdings bestünden weiterhin große Meinungsverschiedenheiten, sagte er.
Diese hoffe man in einem Vierergespräch nach dem offiziellen Ende des Treffens beizulegen. An dem Treffen nach dem europäisch-asiatischen Gipfel nehmen die Regierungschefs Deutschlands und Frankreichs, Angela Merkel und Francois Hollande, sowie Putin und Poroschenko teil.
In der Nacht hatte es schon ein zweieinhalbstündiges Gespräch Merkels mit Putin gegeben. Danach sprach das Präsidialamt in Moskau von "schwerwiegenden Meinungsverschiedenheiten" zur Ukraine-Krise.
Die Bundesregierung dringt vor allem darauf, dass Russland die Überwachung der ukrainisch-russischen Grenze zulässt und dafür sorgt, dass die geplanten Wahlen in den von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebieten nach ukrainischem Recht stattfinden. Bei dem Gespräch Putins mit Merkel in der Nacht ging es nach russischen Angaben auch um die Gaslieferungen Russlands an den Westen. Putin hat gedroht, dass Russland seine Lieferungen drosseln könnte. Am Dienstag soll unter EU-Vermittlung bei einem Treffen in Brüssel versucht werden, den Gasstreit zu lösen.
Der Westen und die Führung in Kiew werfen Moskau vor, die prorussischen Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen. Als Konsequenz wurden umfangreiche Wirtschaftssanktionen gegen Moskau verhängt. Der Kreml weist die Vorwürfe zurück und kritisiert die Strafmaßnahmen als feindselig.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa/rts