Politik

Kleidung, Essen, Medikamente Kurden aus Kobane rufen um Hilfe

Große Teile von Kobane sind völlig zerstört.

Große Teile von Kobane sind völlig zerstört.

(Foto: dpa)

Mehr als vier Monate belagerten Dschihadisten die kurdische Stadt Kobane und legten sie dabei in Schutt und Asche. Nun erwacht das Leben in der Stadt neu, doch die verbliebenen Bewohner brauchen dringend Unterstützung.

Nach der Vertreibung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der monatelang umkämpften kurdisch-syrischen Grenzstadt Kobane bitten die Bewohner um internationale Hilfe. Der Chef der selbst ernannten Regionalregierung von Kobane, Anwar Muslim, richtete einen dringenden Appell an die Staatengemeinschaft, den Wiederaufbau der Stadt zu unterstützen.

"Jede humanitäre Organisation ist willkommen", sagte er in der Ortschaft nahe der türkischen Grenze. Mindestens 50 Prozent der Stadt seien völlig zerstört, hieß es. Die Stadt ist von Wasser und Strom abgeschnitten. Kurden-Sprecher Idriss Nassan sagte, dass die Stadt nur dank der Koordination mit der nordirakischen Peschmerga-Armee und der internationalen Koalition - die Luftangriffe auf die Dschihadisten fliegt - befreit werden konnte.

Für die derzeit rund 15.000 Bewohner sei es im Moment aber noch unmöglich, ohne Hilfe über die Runden zu kommen. Es gebe weder Essen noch Kleidung oder Medikamente. Deswegen sei ein Versorgungskorridor nötig.

Für eine Rückkehr der mehreren zehntausend Flüchtlinge aus der Stadt sei die Lage noch zu unsicher, hieß es. Zudem soll der IS bei seinem Rückzug Teile des Stadtgebietes vermint haben

Wieviel der Wiederaufbau kosten wird, ist noch unklar. Nassan kündigte eine Bestandsaufnahme der Schäden an. Ein Expertenkomitee sei dafür gebildet worden, das auch die Hilfen koordinieren solle.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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