Union nominiert den bisherigen Amtsinhaber Lammert soll Bundestagspräsident bleiben
08.10.2013, 17:00 Uhr
Seit 33 Jahren ist der Routinier Norbert Lammert im Bundestag.
(Foto: REUTERS)
Norbert Lammert wird wohl Präsident des Bundestags bleiben. Die Unionsfraktion nominiert ihn für dieses Amt, der offiziell nach dem Bundespräsidenten das höchste Staatsamt bekleidet. Lammert gilt als fair - und streitbar.
Die Unionsfraktion im Bundestag hat Norbert Lammert einstimmig für die Wiederwahl zum Bundestagspräsidenten nominiert. Ebenfalls einstimmig wurde nach Angaben von Teilnehmern der Sitzung der CSU-Politiker und bisherige Unionsfraktionsvize Johannes Singhammer für das Amt des Parlamentsvizepräsidenten bestimmt. Der bisherige Vize Eduard Oswald hatte sich nicht erneut um ein Mandat beworben.
Das Bundestagspräsidium wird am 22. Oktober von den neuen Abgeordneten bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments gewählt. In der vergangenen Legislaturperiode bestand es aus Lammert und insgesamt fünf Stellvertretern von CSU, SPD, FDP, Grünen und Linken.
Lammert ist seit 1980 im Bundestag und seit 2005 Bundestagspräsident. Der streitbare 64-jährige genießt wegen seiner unparteiischen Amtsführung und Kritikfähigkeit gegenüber der Union über Parteigrenzen hinweg hohe Anerkennung. Im Wahlkampf wurden jedoch Anschuldigungen laut, Teile von Lammerts Doktorarbeit seien plagiiert.
Singhammer war seit 2009 Fraktionsvize und für die Bereiche Gesundheit, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zuständig. Im Bundestag sitzt der 60-Jährige seit 1994. Singhammer bedankte sich bei den Abgeordneten für das große Vertrauen. Lammert sagte Teilnehmern zufolge auf die Frage, ob er die Nominierung annehme, ganz kurz und knapp: "Gerne".
Quelle: ntv.de, jtw/dpa