Transall-Maschinen erst der Anfang Lammert will mehr Mali-Hilfe
19.01.2013, 03:59 Uhr
Lammert: "Positionieren uns nicht ähnlich wie im Fall Libyen"
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit zwei Transall-Maschinen unterstützt Deutschland den militärischen Einsatz Frankreichs in Mali. Für Bundestagspräsident Lammert ist klar, dass es dabei nicht bleiben kann. Die Transall-Maschinen seien eher als "ein erstes demonstratives Signal" zu verstehen.
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat die deutsche Unterstützung für den französischen Militäreinsatz in Mali als ungenügend kritisiert. Die Entsendung zweier Transall-Maschinen der Bundeswehr reiche nicht aus, sagte Lammert der "Saarbrücker Zeitung". Er könne sich "auch nicht vorstellen, dass irgendjemand das für den deutschen Beitrag hält." Er verstehe die Entsendung "eher als ein erstes demonstratives Signal, dass wir uns nicht ähnlich wie im Fall Libyen positionieren", sagte Lammert.
Bislang logistische Unterstützung
In dem Einsatz gegen Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi hatte Deutschland eine Beteiligung strikt abgelehnt und sich im UN-Sicherheitsrat enthalten. Was Deutschland am Ende wirklich in und für Mali leiste, werde Gegenstand der weiteren Entwicklung sein, betonte Lammert. "Dann wird man auch darüber diskutieren müssen, in welcher Form das der Zustimmung des Bundestages bedarf." Einen Kampfeinsatz deutscher Soldaten in Mali hat die Bundesregierung ausgeschlossen.
Die beiden deutschen Transall-Maschinen zur Unterstützung des internationalen Militäreinsatzes in Mali waren am Donnerstag von Deutschland aus gestartet. Sie sollen den Einsatz von Soldaten der Westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS und indirekt damit auch die französische Intervention in Mali logistisch unterstützen.
Frankreich erobert Diabaly
Örtlichen Behörden zufolge haben die französischen Soldaten in Mali eine zweite Stadt von den Islamisten zurückerobert. Zusammen mit einheimischen Truppen hätten sie am Freitag die Kontrolle über Diabaly erlangt, sagte der Bürgermeister des Ortes, Oumar Diakite. Die Aufständischen hatten am Donnerstagabend Konna aufgegeben.
Nigeria stockte seinen Beitrag zu einer geplanten afrikanischen Eingreiftruppe auf, die damit mehr als 5000 Soldaten umfassen soll.
Quelle: ntv.de, AFP/rts